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21. Juli 2016 | Deutschland | 

Verborgene Wurzeln und durchgehaltene Treue - Gedenken an die Gründung der Familienbewegung


Ein Foto von Helene und Fritz Kühr im Heiligtum der Familien (Foto: Brehm)

Ein Foto von Helene und Fritz Kühr im Heiligtum der Familien (Foto: Brehm)

Veronika Riechel. Am 16. Juli 1942 gründete Pater Kentenich im Konzentrationslager Dachau – neben der Gemeinschaft der Marienbrüder - zusammen mit Dr. Fritz Kühr das Schönstatt - Familienwerk. Dieses Datum verbindet alle drei Familiengemeinschaften der Schönstatt-Bewegung. In diesem Jahr lud das Institut der Schönstattfamilien zu einer Gedenkfeier ins Haus der Familie ein. Das Besondere am diesjährigen Gründungstag: In Londrina, Brasilien, fand am selben Wochenende (15.-17. Juli 2016) ein Kongress über „die Schönheit der ehelichen Berufung“ statt. Anlass dafür war die Überführung der sterblichen Überreste von Helene Kühr von Sao Paulo zum Heiligtum in Londrina zum Grab ihres Ehemannes Dr. Fritz Kühr.

Gottesdienst in der Hauskapelle des Hauses der Familie (Foto: Brehm)

Gottesdienst in der Hauskapelle des Hauses der Familie (Foto: Brehm)

Fürbitt-Weg zum Heiligtum der Familie (Foto: Brehm)

Fürbitt-Weg zum Heiligtum der Familie (Foto: Brehm)

Gemütliches Beisammensein beim Haus der Familie (Foto: Brehm)

Gemütliches Beisammensein beim Haus der Familie (Foto: Brehm)

Sie sollen nicht getrennt bleiben

Frau Kühr lebte seit 1938 in Brasilien; 1948 folgte ihr Dr. Kühr, der 1950 verstarb. Bereits seit 1973 ruhen die Gebeine von Dr. Kühr in Londrina. Seine 1974 verstorbene Ehefrau wurde nun gut 40 Jahre später zu ihm umgebettet. Die Begründung für diese Überführung ist naheliegend. Eine Frau aus der brasilianischen Familienbewegung wird bei schoenstatt.org zitiert: „Wir haben gedacht: Sie haben ein Leben mit großartiger ehelicher Liebe gelebt, dass sie nicht getrennt bleiben sollten. Es ist Zeit, das Ehepaar wieder zu vereinen. Von da aus hat sich eine Strömung um diese Überführung entwickelt.“

Gedenkfeier im Haus der Familie

Etwa 40 Personen aus der Familienbewegung und vom Institut der Schönstatt-Marienbrüder waren zur Heiligen Messe ins Haus der Familie in Vallendar-Schönstatt gekommen, die „in zwei Etappen“ gefeiert wurde: Dem Wortgottesdienst in der Hauskapelle im Haus der Familie schloss sich eine Fürbitt-Prozession zum Heiligtum der Familie an, wo die Eucharistiefeier stattfand. Zu den Gestaltungselementen des Gottesdienstes zählten einige der Gedichte, die Frau Kühr in großer Zahl verfasst hat.

Hauptzelebrant, Pater Antonio Bracht, der selbst viele Jahre in Londrina wirkte, deutete in seiner Predigt das Lebenszeugnis und die Sendung von Ehepaar Kühr. Wie ein Baum aus den unter der Erde verborgenen Wurzeln hervorwächst, so ist das Familienwerk durch die Mitwirkung von Ehepaar Kühr, die im Verborgenen geschah und auf den wichtigen Gründungsakt beschränkt blieb, geworden. Beispielhaft, so Pater Bracht, ist auch die Treue des Ehepaars in einer über 10jährigen Trennung, bedingt durch die Inhaftierung von Dr. Fritz Kühr durch die Nationalsozialisten. Der Blick auf Ehepaar Kühr kann Ehepaare anregen, hier und heute und auf je originelle Weise ihre Berufung zu leben.

Nach dem Gottesdienst waren alle Teilnehmer zum Grillabend beim Haus der Familie eingeladen.

 


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