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19. Juli 2016 | Deutschland | 

Raus ins Leben und rein nach Europa - Statt Brexit ein heftiges Mixit beim Würzburger Familiencamp


Familien-Camp im Schönstattzentrum Würzburg (Foto: Fella)

Familien-Camp im Schönstattzentrum Würzburg (Foto: Fella)

Wolfgang Fella. „Raus ins Leben“ so lautete das Motto des diesjährigen Familiencamps auf der Würzburger Marienhöhe. Dass die Briten einige Tage vorher über das „Raus aus Europa“ abgestimmt hatten, konnten die Verantwortlichen der Familienbewegung in der Vorbereitungsphase noch nicht einmal ahnen. Diese aktuellen politischen Themen wurden am gemeinsamen Wochenende inhaltlich aber auch sehr spielerisch aufgegriffen. Auch Erziehungsfragen und spirituelle Momente kamen wie immer nicht zu kurz.

Europafallschirm statt Bankenschutzschirm (Foto: Fella)

Europafallschirm statt Bankenschutzschirm (Foto: Fella)

Europäische Wetterlage in der Tagesschau

Die Tagesschau eröffnete passend die Tage für die Familien aus nah und fern. Und Europa nahm dabei natürlich einen breiten Raum ein. Zunächst die vielen Probleme um Brexit, Flüchtlingskrise und Griechenland, ehe ein Schwenk zur Fußballeuropameisterschaft und zum Kongress „Miteinander für Europa“ positive Kontraste setzten konnte. Beim Wetterbericht versprach die europäische Großwetterlage für dieses Wochenende zumindest viel Sonnenschein rund um das Würzburger Schönstattzentrum, sodass man in den Zelten nicht zu frieren brauchte und auch kein Regenwetter das vorbereitete Programm stören sollte.

Alle teilnehmenden Familien vertraten ein europäisches Land und konnten ihre Heimatorte dementsprechend als Niederländisch-Bad Neustadt, Irisch-Schimborn oder Italienisch-Schöllkrippen vorstellen. Passend zum Thema hob und senkte sich ein großer Fallschirm vor dem Heiligtum und Schwester Louise Schulz erläuterte die Geschichte der Europasterne.

In Freiheit und im eigenen Element

Am nächsten Morgen stand dann ein Pinguin aus Norwegen im Mittelpunkt, der jedem deutlich machte, wie wichtig es ist im richtigen Element die eigenen Fähigkeiten einzusetzen.

Freiheitsreferenten: Jutta und Frank Breitenbach aus Fulda (Foto: Fella)

Freiheitsreferenten: Jutta und Frank Breitenbach aus Fulda (Foto: Fella)

Um Freiheit ging es beim anschließenden Vortrag von Jutta und Frank Breitenbach, die danach fragten, „wie leben und erleben wir Freiheit mit Kindern?“ Dabei wurde die 5-Sterne-Pädagogik genauso im Schnelldurchlauf vorgestellt wie eine Vielzahl von Zitaten des großen Pädagogen und Schönstatt-Gründers Josef Kentenich. „Das eingeengte Kind darf es nicht, das überbehütete Kind kann es nicht und das verwöhnte Kind braucht es nicht“ so eine sehr treffende Zusammenfassung des lebendigen Vortrags. Die Eltern wurden auf das weitläufige Gelände entlassen mit den spannenden Fragen, wie authentisch sie denn eigentlich wären und mit welchen Beispielen sie langfristig bei ihren Kindern präsent sein wollen.

Vorbereitung für die Schneeballschlacht mit Pater Bernhard Schneider (Foto: Fella)

Vorbereitung für die Schneeballschlacht mit Pater Bernhard Schneider (Foto: Fella)

Schneeballschlacht und Pizza belegen

Am Nachmittag dann Einzug der Nationen zur großen Familieneuropameisterschaft. Jeweils zwei Familien durften dann miteinander und nicht eher europa-typisch gegeneinander um Punkte und Zeiten kämpfen. An verschiedenen Länderstationen waren Geschicklichkeit, Schnelligkeit oder Wissen gefragt. An der Schweizer Station mit Pater Bernhard Schneider konnte man seine Durchschlagskraft testen, denn bei der Vorbereitung auf die winterliche Schneeballschlacht galt es bei einem sommerlichen Dosenwerfen allerhand abzuräumen. An der Station Italien war eine Pizza im Hula Hoop-Reifen zu belegen und in Norwegen Tannenzapfen hin und her zu werfen. Turbulent ging es bei der österreichischen Station zu, denn dort musste der Bergbauer das Heu (als Kind verkleidet) in Windeseile mit dem Schubkarren vor dem Gewitter in die Scheune bringen.

Ganz am Ende wurde es ruhiger und in einem Sprachquiz musste „Guten Tag“ zugeordnet werden und passend zur Europameisterschaft die richtigen Nationalhymnen erraten werden.

Der Pokal bleibt in jugendlichen Händen (Foto: Fella)

Der Pokal bleibt in jugendlichen Händen (Foto: Fella)

Oldstars unterliegen Youngsters

Die deutsche Hymne wurde dann mit voller Inbrunst im „Stadion Marienhöhe“ geschmettert, als sich wie jedes Jahr die Väter und eine jugendliche Nachwuchsschar gegenüberstanden. Wie jedes Jahr gab es ein spannendes Spiel vor enthusiastisch-isländisch-mütterlichem Publikum. Und wie jedes Jahr kam es wie es kommen musste: Die spielerisch überlegene Vätermannschaft musste sich der kämpferisch überlegenen vielbeinigen Jugend geschlagen geben. Mit 4:3 ging der Pokal wieder an die Youngsters. Grillen, Stockbrot, Gruselgeschichte und ein Abendgebet mit Zug vors Heiligtum rundeten diesen erlebnisreichen Tag ab.

Vitaminreicher Abschluss

Der Endspielsonntag der Fußballeuropameisterschaft sollte mit Vitaminen beginnen, denn beim Impuls zum Ehespaziergang standen die Vitamine für die Ehe im Mittelpunkt. Im Abschlussgottesdienst war dann König Fußball sehr präsent. Begriffe aus der Fußballsprache tauchten auf und durften auf die Lebenswirklichkeit von Familien übertragen werden.

So ging das Familiencamp 2016 zu Ende und mit dem europäischen Fallschirm vor dem Würzburger Heiligtum schloss sich der Kreis rund um Europa und raus ins Leben.


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