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31. Mai 2016 | Rund ums Urheiligtum | 

Fronleichnam in Schönstatt - Vergegenwärtigung Gottes und seines Heilswirkens hier und heute


Fronleichnamsprozession auf Berg Schönstatt (Foto: s-ms.org)

Fronleichnamsprozession auf Berg Schönstatt (Foto: s-ms.org)

Sr. M. Ingemartha März. Viele wissen es, und vielen wird es zum ersten Mal oder eben jedes Jahr neu zum Erlebnis: Den Sonntag nach Fronleichnam auf Berg Schönstatt sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Wetterprognosen waren in diesem Jahr alles andere als verheißungsvoll. Trotzdem rüstete man sich auf Berg Schönstatt für die Feier des Fronleichnamsfestes – nicht ohne die Beter im Hintergrund, die auf die Möglichkeit vertrauten, die Wetterlage positiv beeinflussen zu können.

Blumenteppich mit einem Motiv passend zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit (Foto: s-ms.org)

Blumenteppich mit einem Motiv passend zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit (Foto: s-ms.org)

Fronleichnamsfest im Zeichen des Jahres der Barmherzigkeit

Bereits in den Tagen zuvor herrschte ein reges Treiben auf Berg Schönstatt: Rasenmäher und Kehrgeräte brummten um die Wette, Lautsprecherboxen und Fahnenstangen wurden montiert, Altäre aufgestellt, erste Markierungen für die Blumenteppiche angebracht.

Viele fleißige Helfer fanden sich dann am Samstag ein. Mit großem Eifer, viel Geschick und Phantasie zauberten sie in wenigen Stunden die schönsten Blumenteppiche aufs Gelände. Die Motive und Schriftzüge griffen das Thema des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus ausgerufen hat, in den verschiedenen Sprachen auf: Merciful as the Father – Misericordiosos como el Padre – Misericordes sicut Pater – Barmherzig wie der Vater.

Etwa 1.500 Gläubige nahmen an der Prozession teil (Foto: s-ms.org)

Etwa 1.500 Gläubige nahmen an der Prozession teil (Foto: s-ms.org)

Viele Hände waren für die Vorbereitung der Blumenteppiche nötig (Foto: s-ms.org)

Viele Hände waren für die Vorbereitung der Blumenteppiche nötig (Foto: s-ms.org)

Mit einer gehörigen Portion Vertrauen auf die Macht des Gebetes bereiteten die Schwestern und viele Helfer trotz unsicherer Wetterlage die Fronleichnams-Prozession auf Berg Schönstatt vor (Foto: s-ms.org)

Mit einer gehörigen Portion Vertrauen auf die Macht des Gebetes bereiteten die Schwestern und viele Helfer trotz unsicherer Wetterlage die Fronleichnams-Prozession auf Berg Schönstatt vor (Foto: s-ms.org)

Bereits zur Eucharistiefeier um 8.30 Uhr war die Dreifaltigkeitskirche dicht gefüllt. Der vom Vokalensemble der Schönstätter Marienschwestern feierlich gesungene Hymnus Panis angelicus und weitere festliche Lieder nahmen die Anwesenden hinein in das Fronleichnamsfest, das aus der Freude über das Sakrament der Eucharistie geworden ist und bis heute aus dieser Freude lebt, wie Monsignore Dr. Peter Wolf in seiner Predigt betonte. Er erklärte weiter: Der Auftrag Jesu „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ ist mehr als ein Wort eines lieben Menschen, der möchte, dass man ihn nicht vergisst. Es geht dabei – wie die Tradition des jüdischen Volkes belegt – um die Vergegenwärtigung Gottes und seines Heilswirkens hier und heute. Jesus kommt unserer Erinnerung von seiner Seite aus entgegen mit der Realität seiner leibhaftigen Gegenwart über den Tod hinaus. Sein Tod bringt Segen für die Zukunft: Teilhabe an seinem Leib und seinem Blut, Teilhabe an der Erlösung. In dieser gläubigen Zuversicht wollen wir immer wieder Eucharistie feiern und heute über die Straßen von Berg Schönstatt gehen.

Prozession mit 1.500 Gläubigen

Dieser Aufforderung folgten im Anschluss an die Eucharistiefeier über 1.500 Menschen. Musikalisch begleitet vom Musikverein Niederwerth 1922 erklangen traditionelle Fronleichnamslieder und neue Gesänge, im Wechsel mit Lob- und Bittgebeten in den Anliegen der ganzen Welt.

Einen originellen Gruß der Kinder für Jesus gab es beim dritten Altar. An den fünf Fingern einer Hand beteten sie: „Jesus, du bist Spitze – Du zeigst mir den Weg – zum Vater – Ich schenke dir mein Herz – Und wenn ich mich klein fühle, sind deine Freunde meine Freunde, und du machst mich stark.“

Unter dem Geläut aller Glocken ging die Prozession zum vierten und letzten Altar, wo nach dem Segen das feierliche Te Deum laudamus gesungen wurde. Nach den Schlussworten des Priesters, die zuerst ein Dank an den Himmel für das Geschenk des guten Wetters waren, dann aber auch den Dank an alle, die diesen Tag vorbereitet, gestaltet und mitgestaltet haben, ausdrückten, zog die Prozession zurück in die Anbetungskirche.

Alternativprogramm und Blumenteppiche bewundern

Den ganzen Nachmittag über herrschte reges Leben auf Berg Schönstatt. Die Blumenteppiche wurden bewundert und fotografiert. Ein vielfältiges Alternativprogramm regte dazu an, die Eindrücke vom Vormittag zu vertiefen. Es gab Gelegenheit zum Empfang des Bußsakramentes. Möglichkeiten zu Austausch und Gespräch boten eine Ralley, die Stände des Projektes Pilgerheiligtum und des Sekretariats Pater Joseph Kentenich sowie die Cafeteria auf Berg Schönstatt.

Das Resümee, das ein Besucher zog, dürfte vielen aus dem Herzen gesprochen sein: Auf jeden Fall weiß ich, dass ich mir diesen Sonntag in Zukunft in meinem Terminkalender frei halten muss.

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