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24. Mai 2016 | Rund ums Urheiligtum | 

Zwei Höhepunkte – ein Fest: neue Vaterstatue auf dem Josef-Kentenich-Hof


Bildhauer Florian Stückl aus Oberammergau und Gattin sitzen bei der neuen Vaterstatue (Foto: Heizmann)

Bildhauer Florian Stückl aus Oberammergau und Gattin sitzen bei der neuen Vaterstatue (Foto: Heizmann)

Maria und Klaus Heizmann. Das Bundesfest des Schönstatt-Familienbundes findet jedes Jahr am Dreifaltigkeitssonntag statt, dem Gründungstag der Gemeinschaft. Doch in diesem Jahr, am 22. Mai 2016, gingen viele mit besonders großer Spannung darauf zu! Zum einen ist es 2016 genau 100 Jahre her, dass Pater Josef Kentenich zum ersten Mal in einem Brief an den damaligen Präfekten die Vision Vinzent Pallottis von einem „Apostolischen Weltverband“ aufgriff und dann später zur 3. Zielgestalt Schönstatts entwickelte. Zum anderen war vorgesehen, an diesem Tag eine Statue des Schönstatt-Gründers auf dem Gelände in Hillscheid zu enthüllen.

Vortrag: Rosa Maria und Josef Wieland (Foto: Heizmann)

Vortrag: Rosa Maria und Josef Wieland (Foto: Heizmann)

Vor der Enthüllung der Statue (Foto: Heizmann)

Vor der Enthüllung der Statue (Foto: Heizmann)

Begrüßung: Ehepaar Uthild und Friedhelm Jäger (Foto: Heizmann)

Begrüßung: Ehepaar Uthild und Friedhelm Jäger (Foto: Heizmann)

Pater Michael Hagan, geistlicher Assistent des Schönstatt-Familienbundes segnete die Statue (Foto: Heizmann)

Pater Michael Hagan, geistlicher Assistent des Schönstatt-Familienbundes segnete die Statue (Foto: Heizmann)

Schritte auf dem Weg zu einem apostolischen Weltverbandes

Der Reihe nach: Vom Datum her fiel das Bundesfest auf den 100sten Jahrestag der dritten Zielgestalt Schönstatts, dem „Apostolischen Weltverband“. Deshalb skizzierten Rosa Maria und Josef Wieland, die Leitungsfamilie des internationalen Schönstatt-Familienbundes, in einem Vortrag nach der heiligen Messe diese Zielsetzung. Sie setzten sie in Bezug zur derzeitigen Situation Schönstatts: Einerseits sieht sich Schönstatt immer noch weit entfernt von diesem „Gedanken, zu umfassend, um gleich als durchführbar gehalten zu werden“, andererseits ist zum Beispiel in dem ökumenischen und europäischen „Miteinander für Europa“ ein Netzwerk gewachsen, in dem die Schönstatt-Bewegung eine wichtige Rolle spielt und sicher einen großen Anteil daran hat, dass sich etwa 400 ganz unterschiedliche christliche Bewegungen und Werke zu einem „Bündnis der Liebe“ zusammengeschlossen haben. Ehepaar Wieland zeigte auf, dass in diesem Miteinander viele Elemente der Vision des Schönstatt-Gründers bereits Realität geworden sind, sogar über die katholische Kirche hinaus, und welche Entwicklungselemente in der Freude an der Vielfalt, in dieser Kultur der Begegnung stecken.

Enthüllung der neuen Vaterstatue

Am Rande dieses Geschehens war der eigentliche Mittelpunkt des Tages noch verhüllt, aber am Nachmittag war es dann in einer Feierstunde so weit. Etwa 160 Personen aus allen Generationen waren der Einladung gefolgt, etliche Gemeinschaften mit ihrer Leitung vertreten und wurden von der Leitungsfamilie des deutschen Schönstatt-Familienbundes, Ehepaar Uthild und Friedhelm Jäger, begrüßt. Die neue Vaterstatue wurde enthüllt und vom Geistlichen Assistenten Pater Michael Hagan gesegnet. Er hatte am Vormittag diesen Tag als einen Tag der Beziehungen und der Bindung herausgestellt, wie sie der Kirche in der Dreifaltigkeit Gottes vorgegeben sind. Eine Kinderschar brachte große bunte Papierblumen, die sie vorher gebastelt hatten. Vertreter der einzelnen Diözesangemeinschaften des Familienbundes sprachen aus, welche Bedeutung ihre Beziehung zum Gründer Pater Kentenich hat.

Wie selbstverständlich nehmen die Kinder den Schönstatt-Gründer in ihre Mitte (Foto: Heizmann)

Wie selbstverständlich nehmen die Kinder den Schönstatt-Gründer in ihre Mitte (Foto: Heizmann)

Blumentanz der Kinder (Foto: Heizmann)

Blumentanz der Kinder (Foto: Heizmann)

Ein Platz, der anziehend ist (Foto: Heizmann)

Ein Platz, der anziehend ist (Foto: Heizmann)

Ein einladendes Plätzchen neben dem Schönstatt-Heiligtum (Foto: Heizmann)

Ein einladendes Plätzchen neben dem Schönstatt-Heiligtum (Foto: Heizmann)

Den Namensgeber des Josef-Kentenich-Hofes sichtbar gemacht

Jahrelang hatte sich eine Gruppe dafür eingesetzt, dass der Namensgeber der Heimat des Schönstatt-Familienbundes auch sichtbar sein und gebührend geehrt werden solle. Schließlich war unter der Leitung von Renate und Prof. Dr. Norbert Martin, ein Arbeitskreis eingesetzt worden, der den Bildhauer Florian Stückl aus Oberammergau gewinnen konnte, eine sitzende Bronzefigur des Schönstatt-Gründers zu entwerfen. Dieser Entwurf wurde in der Gemeinschaft vorgestellt und diskutiert. Lange wurde ein passender Platz gesucht – und an diesem Dreifaltigkeitssonntag war es schließlich so weit: Gut sichtbar neben dem Heiligtum sitzt in einladender Haltung die Bronzestatue Pater Kentenichs. Ein originelles Rund aus stabilen Eichenbohlen und Basaltstelen lädt ein, sich dazu zu setzen. Ein bunter Kranz von Blumen und Sträuchern umschließt den Platz. Er ist nicht ganz fertig geworden, aber der Tag zeigte schon jetzt: Es ist ein attraktiver, also anziehender Platz! Viele setzten sich nacheinander auf die Bank, blieben neben der Statue stehen, viele Erinnerungsfotos entstanden und die Lesezeichen zur Erinnerung, zusammen mit der kleinen Festschrift, wurden gerne mitgenommen … „Passen Sie auf“, meinte beim Abschied eine Schönstätter Marienschwester, die den Platz schon als Kind kannte, „da müssen Sie mit vielen Besuchen rechnen! Das ist ein interessantes Ziel!“ Und eine Familie, die in vier Generationen dabei war betonte: „Wir waren ja nicht so überzeugt von der Notwendigkeit der Vaterstatue, stellten aber jetzt fest, dass sie sehr unser Gemüt anspricht“.

Kein gemütlicher Opa sondern ein kraftvoller und weitsichtiger Prophet

Es ist also nicht, wie einige befürchtet hatten, aus dem kraftvollen und weitsichtigen Propheten ein gemütlicher Opa geworden, sondern, wie P. Michael Hagan in seiner Predigt herausgestellt hatte: „Unser Gründer ist der Prophet der barmherzigen Liebe Gottes, und nach den Erlebnissen und Bildern dieses Tages scheint die neue Vaterstatue diese Botschaft gut darzustellen.“ Auch wenn es nicht immer wie an diesem herrlichen Sonnentag Kaffee und Kuchen gibt: Ein Besuch lohnt sich!


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