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12. Mai 2016 | Rund ums Urheiligtum | 

Marienschülerinnen hinterlassen Spuren der Barmherzigkeit


Schülerinnen der Schönstätter Marienschule in der Pilgerkirche in Vallendar (Foto: Stienemeier)

Schülerinnen der Schönstätter Marienschule in der Pilgerkirche in Vallendar (Foto: Stienemeier)

Sr. Christamaria Brück. Mit ihrem traditionellen Maigottesdienst Anfang Mai in der Pilgerkirche setzten die Schülerinnen der Schönstätter Marienschule im „Heiligen Jahr der Barmherzigkeit“, das Papst Franziskus ausgerufen hat, außergewöhnliche Zeichen. Ein barmherziger Mensch, so formulierten sie, „öffnet sein Herz fremder Not und nimmt sich ihr selbstlos an“. Die Hymne zum Weltjugendtag 2016 „Selig, die Barmherzigen!“, gesungen vom Chor zusammen mit der Schulgemeinschaft, stimmte in die Thematik ein.

Schulgottesdienst im Marienmonat Mai (Foto: Stienemeier)

Schulgottesdienst im Marienmonat Mai (Foto: Stienemeier)

Pater Lothar Herter (Foto: Stienemeier)

Pater Lothar Herter (Foto: Stienemeier)

SChulband und ... (Foto: Stienemeier)

Schulband und ... (Foto: Stienemeier)

... Instrumentalensemble gestalten den Gottesdienst musikalisch mit (Foto: Stienemeier)... Instrumentalensemble gestalten den Gottesdienst musikalisch mit (Foto: Stienemeier)Zwei Schülerinnen aus dem Vorbereitungsteam (Foto: Stienemeier)

Zwei Schülerinnen aus dem Vorbereitungsteam (Foto: Stienemeier)

Denkanstöße zur Barmherzigkeit im Alltag

Denkanstöße für das alltägliche Leben gab es in reicher Fülle durch beschriftete Fußabdrücke, die auf dem Weg zur Kirche und in der Kirche ausgelegt waren: helfen, trösten, unterstützen, mitfühlen, teilen, fördern, tolerieren, lieben, zuhören, sich engagieren, vertrauen, Geduld haben und viele mehr.

Pater Lothar Herter, Schönstatt-Pater, der den Gottesdienst mit der Schulgemeinschaft feierte, zeigte anschaulich auf, wie leicht Möglichkeiten zu helfen versäumt werden können und wie vielfältig sie sich aber konkret stellen. Bei aller grundsätzlichen inneren Bereitschaft zu helfen, mangelt es oft am aufmerksamen Blick für die Not des Nächsten und für den Mut zur helfenden Tat.

„Hallo-Beutel“ für Flüchtlingskinder

Diesen Blick hatten die Mitglieder der Vorbereitungsgruppe aus den 12. Klassen mit Schwester Christamaria Brück während der Vorbereitung auf den Gottesdienst bereits geschult. Konkret richteten sie ihn auf Flüchtlinge, auf Menschen, die in ihrer größten Not ihre Heimat verlassen und in Europa Schutz suchen. Durch die Vermittlung des Vallendarer Flüchtlingskoordinators Christian Ebeling war es möglich, Kontakte herzustellen zu Flüchtlingen und Asylanten, meist Syrer, aus der näheren Umgebung. Bei einem ersten Treffen wollten die Schülerinnen erkunden, wie sie denn – vor allem Kindern – helfen könnten. Dabei entstand die Idee, dass jede Klasse für ein Flüchtlingskind einen altersgerechten „Hallo-Beutel“ zusammenstellt.

Familiäre Begegnung

Um sich noch besser kennenzulernen, gab es ein weiteres Treffen, zu dem auch zwei Familien mit Kindern gekommen waren. Dieses hatte einen sehr familiären Charakter: Ein gemeinsames Freitagabendessen. Eine syrische Männergruppe – unter ihnen ein Koch – zauberte in der Lehrküche der Marienschule ein schmackhaftes Buffet. Schülerinnen hatten den Speiseraum festlich hergerichtet. Wartezeiten wurden in der Sporthalle mit Bewegungsspielen aller Art genutzt, wobei sich Große und Kleine wunderbar entspannten – und eine weitere Spiele-Aktion schon angedacht wurde.

Gebet für den Dialog zwischen Völkern und Ethnien, Kulturen und Religionen

Bei den Fürbitten des Gottesdienstes war die Erinnerung an diese Menschen und ihre Schicksale präsent. Das Gebet galt denen, die auf der Flucht sind und eine neue Heimat suchen, denen, die durstig und hungrig sind nach dem Wort der Hoffnung, nach Frieden und Gerechtigkeit, denen, die sich darum bemühen, ihnen Schutz und Herberge zu ermöglichen und denen, die dem Hass gegenüber Fremden entgegentreten, die Türen zum Dialog zwischen Völkern und Ethnien, Kulturen und Religionen zu öffnen versuchen.

Gebet und Solidarisierung auf den Spuren der Barmherzigkeit

Am Ende des Gottesdienstes erfolgte eine für die Schulgemeinschaft ungewöhnliche Einladung: sich auf dem Weg zum Urheiligtum mit einer von verschiedenen Flüchtlingsbiografien auseinanderzusetzen und dort ein Licht zu entzünden. Der Weg wurde so zu einem aktiven Einsatz für andere: durch Gebet und Solidarisierung. Unterwegs regnete es. Das gab zusätzlich Gelegenheit, sich ein wenig in die Menschen einzufühlen, die bei schlechtem Wetter unterwegs sind. Ein bunter Kranz von Schirmen umgab schließlich das Urheiligtum. Noch einmal erklang die Hymne: „Selig die Barmherzigen“, während die Klassenvertreterinnen Gelegenheit hatten, die „Hallo-Beutel“ ins Heiligtum zu bringen. An den Stufen des Altares türmte sich bald ein Berg mit originell bemalten, vielfach mit Namen signierten Stofftaschen, aus denen Spielbälle, Stofftiere, Puppen und allerlei Spielzeug hervorragte. Bei einem gemeinsamen Fest werden diese Geschenke demnächst an die Kinder und Jugendlichen weitergegeben. Mit einem Lied zum Gruß der Mutter der Barmherzigkeit endete die Feier am Urheiligtum. Doch das Wandeln auf den Spuren der Barmherzigkeit geht weiter.

"Hallo-Beutel" für Flüchtlingskinder werden in die Gnadenkapelle gebracht und demnächst den Empfängern übergeben (Foto: Stienemeier)

"Hallo-Beutel" für Flüchtlingskinder werden in die Gnadenkapelle gebracht und demnächst den Empfängern übergeben (Foto: Stienemeier)

Auf dem Rückweg von der Pilgerkirche zur Schule machen alle trotz leichten Regens Station an der Gnadenkapelle  (Foto: Stienemeier)

Auf dem Rückweg von der Pilgerkirche zur Schule machen alle trotz leichten Regens Station an der Gnadenkapelle  (Foto: Stienemeier)


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