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3. Februar 2016 | Rund ums Urheiligtum | 

Neue Tatort-Serie jetzt auch aus Schönstatt


Tatort Schönstatt - Wochenende für Ehepaare (Foto: Fella)

Tatort Schönstatt - Wochenende für Ehepaare (Foto: Fella)

Wolfgang Fella. Eine kleine Sensation unter Insidern: Der Südwestrundfunk hat sich hinter den Kulissen entschieden neben Konstanz, Ludwigshafen und Stuttgart nun auch im kleinen Ort Schönstatt bei Koblenz eine neue Tatort-Staffel entstehen zu lassen. Dafür sollte Kommissar Lannert aus Stuttgart gewonnen werden und ihm Lena Odenthal aus Ludwigshafen zur Seite stehen. Doch Lannert winkte ab und Odenthal wollte nicht ohne Kopper kommen. Deshalb wurden kurzerhand zwei Hochkaräter eingesetzt, die Schönstatt-TV-Fans schon aus anderen Formaten bekannt sind. Hauptkommissarin Vernita M. Weis und Sonderkommissar Bernhard Schneider. Beide anerkannte Spürnasen wenn es darum geht, akribische Spurensuche durchzuführen und Details über verstorbene Persönlichkeiten herauszubekommen.

Tatort Marienau

In der ersten Folge - am vergangenen Wochenende in Schönstatt gedreht - wurden den beiden zahlreiche Ermittler aus ganz Süd- und Westdeutschland zugeteilt – alles noch TV-Nobodies aber sehr wiss- und lernbegierig. Die erste Aufgabe für die Ermittlertruppe führte auch gleich an einen Tatort, an dem sich der gesuchte J.K. vor allem in der Zeit nach seinem Exil regelmäßig aufhielt. Dort hatte auch die erste Augenzeugin die Gelegenheit ihn zu treffen. Die Rede ist von der Marienau und von Renate Martin aus Vallendar. Lebendig berichtete sie von einer zufälligen Begegnung vor dem Haus, mit ihrer damals jungen Familie. Nach sachlichem Informationsaustausch mit dem Ehemann wechselte J.K. urplötzlich das Thema um angesichts der Kinder auf die Bedeutung der Familie hinzuweisen. Überhaupt seien die Begegnungen mit J.K. damals für sie und ihren Mann sehr bereichernd gewesen und hätten ihr Leben geprägt. Sie berichtet von der unheimlichen Präsenz und Empathie von J.K. der sich noch nach Jahren an Einzelschicksale erinnerte und sich nach dem Befinden von Menschen erkundigte. Gemeinsam mit der Zeugin werden Räume in der Marienau besichtigt, in denen J.K. Vorträge gehalten oder übernachtet hatte. Besonders eindrucksvoll der Raum, an dem er am Vorabend seines Todes noch mit einigen Schönstatt-Vertretern zusammen gesessen ist.

Sichtbar keine ruhige Kugel schob das südwestdeutsche Ermittlerteam am Tatort Schönstatt (Foto: Fella)

Sichtbar keine ruhige Kugel schob das südwestdeutsche Ermittlerteam am Tatort Schönstatt (Foto: Fella)

Was wäre ein guter Krimi ohne entsprechende Filmmusik. Da haben die Verantwortlichen des SWR diesmal keine Kosten und Mühen gescheut. Das Confidentia-Sympathie-Orchester mit Künstlern aus dem gesamten Südwesten sorgt in dieser ersten Folge für eine eindrucksvolle und mitreißende musikalische Untermalung. So wird in der Hauskapelle der Marienau ein erster spannender Höhepunkt abgeschlossen.

Kronzeuge berichtet über Exil

Ausgeruht setzt die Ermittlergruppe die Spurensuche am Nachmittag mit einem wahren Kronzeugen fort. Er wird hinzugezogen um Licht in die Exilphase zu bekommen. Als P. Michael Marmann Mitte der 60er Jahre als junger Kölner Kaplan in Milwaukee weilte, sollte die Begegnung mit J.K. sein Leben nachhaltig verändern. Damals seien ihm Fragen nach dem Exil gar nicht in den Sinn gekommen, da man J.K. nicht wie jemand erlebt hätte, den die Kirche ins Exil geschickt hatte. Amüsant für die aufmerksam lauschenden Ermittler berichtet er stattdessen davon, wie J.K. ihm wegen seines legeren Kleidungsstils einen Vortrag gehalten hätte und welcher Zigarettenkonsum für die Erstellung seines ersten Weihegebetes angefallen sei. Aber es sind auch nachdenkliche Momente dabei, die die Zuhörer in ihren Bann ziehen. Etwa wenn er davon berichtet, dass man in manchen Kreisen davon gesprochen hätte, dass J.K. wohl nur im Sarg aus dem Exil zurückkommen würde. Dass es stattdessen eine luxuriöse Swissair-Maschine gewesen ist, sei Ironie des Schicksals gewesen.

Verdachtsmomente sorgen für abendliche Spannung

Dieser denkwürdige und eindrucksstarke Tag der Zeugenbefragungen klingt dann für das südwestdeutsche Ermittlerteam im Keller des Kommissariats in der sogenannten Frankenstube aus. Dort werden weitere Verdächtige vorgeführt. Ein Ehepaar aus Brasilien, das sich verdächtig macht mit seinen Namen Monika und Markus Schmitt, die so gar nicht brasilianisch klingen wollen. Und eine weitere Vorgeladene wird gar mit einem großen Messer in der Hand angetroffen, was natürlich ebenfalls gleich verdächtig macht. Da hilft es wenig wenn als Alibi eine große Torte herhalten soll.

So geht auch dieser aufregende Tag spielerisch leicht zu Ende. Am folgenden Tag lassen dann die Hauptdarsteller Barmherzigkeit walten und verwickeln die Ermittlerpaare in lebhafte Zwiegespräche zur Barmherzigkeit. Showdown ist schließlich in der Hauskapelle, bei der im großen Kreis die musikalischen Fetzen fliegen und die Spurensuche in sieben Werken der Barmherzigkeit ein gutes Ende findet.

Alle Interessierten können sich schon heute freuen. Die „Tatort-Reihe aus Schönstatt“ wird wegen des großen Erfolgs fortgesetzt. Spätestens in einem Jahr bitten Hauptkommissarin Vernita M. Weiß und Sonderkommissar Bernhard Schneider wieder zur Spurensuche von J.K. nach Schönstatt.


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