Nachrichten

24. November 2015 | Rund ums Urheiligtum | 

Bündnisfeier: „Wie ein Baum – gepflanzt an Wasserbächen“


Schülerinnen der Schönstätter Marienschule gestalten die Bündnismesse in Schönstatt mit (Foto: Marienschule)

Schülerinnen der Schönstätter Marienschule gestalten die Bündnismesse in Schönstatt mit (Foto: Marienschule)

Sr. M. Verena Röhrig / Hbre. Vor gut sechs Wochen hatte die Schulgemeinschaft der Schönstätter Marienschule in der Pilgerkirche mit vielen Gästen eine Festmesse gefeiert. Anlass war der 70. Geburtstag der Schule, die am 1. Oktober 1945 von Pater Josef Kentenich gegründet wurde. Nun beteiligten sich ein Teil des Schulchors und Schülerinnen der Klasse 6g an der Gestaltung des Bündnisgottesdienstes am Abend des 18. November 2015, ebenfalls in der Pilgerkirche in Vallendar-Schönstatt. Dabei brachten die agierenden Schülerinnen unter der Leitung von Frau Inshaad Maasri das Motto des Schuljubiläums-Gottesdienstes und einige weitere Lieder noch einmal wunderbar zum Klingen.

Chor der Schönstätter Marienschule (Foto: Marienschule)

Chor der Schönstätter Marienschule (Foto: Marienschule)

Schülerinnen tragen Gedanken zur Einstimmung vor (Foto: Marienschule)

Schülerinnen tragen Gedanken zur Einstimmung vor (Foto: Marienschule)

Liebesbündnis: Am „Wasserbach“ des Bündnisses leben

Nach der Begrüßung durch Pater Lothar Herter, der die derzeit weit verbreiteten Angstgefühle angesichts der Terroranschläge in Paris aufgriff und zur Sprache brachte, führten einige Schülerinnen in das Thema „Wie ein Baum – gepflanzt an Wasserbächen“ (Ps 1) ein. Sie erinnerten an den Weihetag der Basiliken Sankt Peter und Sankt Paul zu Rom und verglichen die Apostel Petrus und Paulus mit einem Baum – gepflanzt an Wasserbächen. Auch das Wachstum der Schönstätter Marienschule sowie die internationale Ausbreitung Schönstatts, welche die Schülerinnen beim 100-jährigen Jubiläum intensiv erfahren hatten, verknüpften sie mit dem Wachsen und Reifen eines Baums. Als dessen „Wasserbach“ bzw. Quelle wurde das Urheiligtum benannt, in dessen Gnadenstrom Pater Josef Kentenich die Schule bei ihrer Gründung „hineinstellte“. Ferner charakterisierten sie jeden Menschen als einen Baum - einmalig in seinen Wurzeln, seinem Stamm und seiner Krone, an Wasserbäche gepflanzt, hineingenommen in den Bund mit Gott durch die Taufe, gesichert in Gottes Zusage „Ich bin bei dir.“ Es sei der Sinn der Bündnisfeier in Schönstatt an jedem 18. des Monats sich zu vergewissern, am „Wasserbach“ des Bündnisses zu leben, sich immer neu bewusst zu machen, „dass Gott einen Bund mit uns geschlossen hat und Maria uns im Liebesbündnis hilft, den Bund mit Gott zu leben“, so eine der Schülerinnen.

Einen Weg finden, auf dem Vertrauen wächst

Angst, Unsicherheit, Sinnlosigkeit, Wut und Rachegedanken seien Reaktionen auf die Ereignisse in Paris, die man derzeit beobachten könne, so Pater Lothar Herter in der Predigt. „Wer Angst hat, verschließt sich und macht Grenzen dicht. Wer sich bedroht fühlt, greift andere an. Wer keinen Sinn sieht, wird anfällig für Ideologien.“ Herzen, denen die Liebe fehle, könnten sich mit Hass anfüllen, so Herter. Daher sei es wichtig, einen Weg zu finden, auf dem Vertrauen wächst, innere Wunden heilen, auf dem man einen Platz und Sinn im Leben findet und sich öffnet für die Liebe.

Predigt: Pater Lothar Herter (Foto: Pilgerzentrale)

Predigt: Pater Lothar Herter (Foto: Pilgerzentrale)

Prozession zum Urheiligtum (Foto: Pilgerzentrale)

Prozession zum Urheiligtum (Foto: Pilgerzentrale)

Begegnung am Bündnisfeuer (Foto: Pilgerzentrale)

Begegnung am Bündnisfeuer (Foto: Pilgerzentrale)

Der Blick auf die beiden großen Heiligen Petrus und Paulus zeige dass dieser Weg möglich sei. Paulus habe als religiöser Fanatiker zunächst die ersten Christen verfolgt. Petrus sei auch in Erinnerung, als der, der Jesus verraten habe. Sie seien nicht immer die „festen Bäume“ gewesen, sondern hätten mit vielen Schwächen zu kämpfen gehabt. Doch letztlich seien sie durch ihre Liebe zu Gott stark geworden. „Durch ein Leben, in dem wir Gott Raum geben, könnten auch wir unsere Angst und Unsicherheit angesichts starker Bedrohungen überwinden“, so Herter. Die aktuelle Situation könne auch als Anruf Gottes verstanden werden, an sich zu arbeiten, um eine starke Persönlichkeiten zu werden, die persönlichen Neigungen und Schwachstellen, die zum Bösen führen könnten, zu überwinden. Und es brauche heute Menschen, die stark sind, die an sich arbeiten und andere mittragen und motivieren, mitzubauen am Guten. Doch es gehe nicht ohne Gott. Letztlich könne nur Gott das Böse überwinden. Gottes Hilfe sei Gnade. Das sei der Weg des Liebesbündnisses, das an diesem Abend wieder erneuert werde: „Gnade und Mittun – das ist Liebesbündnis.“

Prozession und Bündnisfeuer

Eltern und eine Schülerin trugen die Fürbitten vor. Unter anderem beteten sie für die Kirche, dass sie durch die Verkündigung der Frohen Botschaft den Menschen Mut mache; für die Eltern, dass sie ihren Kindern Halt und Sicherheit geben, damit sie Freude am Leben und Arbeiten bekommen; für die Opfer der Terroranschläge. Wie immer fand der Bündnisabend nach einem Prozessionsweg zum Urheiligtum, der von Jugendlichen der Schönstatt-Jugend gestaltetet war, seinen Abschluss mit der Erneuerung des Liebesbündnisses an der Schönstätter Gnadenkapelle und einem anschließenden Beisammensein am Bündnisfeuer.


Top