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1. September 2015 | Deutschland | 

Ehe und Familie – Das BESTE kennt keine Alternative


Frühsport bei der Familienferientagung (Foto: Bay)

Frühsport bei der Familienferientagung (Foto: Bay)

SAL/Schw. M. Andita Potthast. „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“ Unter diesem chinesischen Sprichwort stand die diesjährige Familien-Ferientagung im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe. Es ging um erneuerbare Energien für Ehe und Familie, denn: „Das BESTE kennt keine Alternative!“ 14 Familien mit 35 Kindern bevölkerten vom 19. bis 26. August Räume und Außengelände der Liebfrauenhöhe – sehr zur Freude der Kinder der Flüchtlingsfamilien, die nun endlich Spielgefährten auf dem Spielplatz fanden.

Energie gewinnen aus dem Wind der Zeit (Foto: Bay)

Energie gewinnen aus dem Wind der Zeit (Foto: Bay)

Familien-Energie-Recycling-Programm

„Die Festwoche beginnt“, bekundete A. Lipp, als erfahrene Mutter und Familienfrau zum dritten Mal im Kinder- und Jugendprogramm aktiv, bei der Begrüßung ihre Freude und positive Einstellung. Diese strahlten auch dem gesamten Team der Vorbereitung und Durchführung der Tagung aus Gesicht und Augen – als guter Rahmen und Unterbau für das Gelingen der verschiedenen Elemente und Angebote der Tagung.

Auseinandersetzung mit dem Thema Gender bei der Familien-Ferientagung (Foto: Bay)

Auseinandersetzung mit dem Thema Gender bei der Familien-Ferientagung (Fotos: Bay)

Wichtig für die Familien-Ferientagung: Gutes Kinderprogramm und Zeit zu zweit (Fotos: Bay)

Wichtig für die Familien-Ferientagung: Gutes Kinderprogramm und Zeit zu zweit (Fotos: Bay)

In der Veranschaulichung beim Einstieg zum Stichwort „Wo spüren wir Gegenwind“ wurde deutlich, dass „Mauern bauen“ und „sich einigeln“ keine Lösungen sind, sondern, dass es darum gehe, Energie zu gewinnen aus dem Wind der Zeit. Unter dem Stichwort „Als Paar und Familie Energie gewinnen“ zeigte Schwester M. Andita Potthast verschiedene Energiequellen auf, die es immer wieder anzuzapfen gilt. Zum Beispiel die „Wertschätzungsenergie“, bei der es darum geht „Goldgräber“ und nicht „Mistkäfer“ zu sein. Oder die „Beziehungsenergie“, die im Miteinander von Mann und Frau den Synergie-Effekt eins plus eins gleich zwei plus nutzt. Oder die „Wachstumsenergie“, die befähigt, einander mitzunehmen auf dem Wachstumsweg aber auch und den je eigenen Wachstumsweg zuzugestehen: Du darfst sein, wie du bist.

In der Auseinandersetzung mit dem Thema Gender habe es manchen Aha-Effekt gegeben, meinte Schwester M. Andita. Der Zuwachs an Erkenntnis und Sensibilisierung durch die Informationen ganz allgemein und konkret zum Bildungsplan für Baden-Württemberg – gut aufbereitet im Vortrag und in einer Art Marktplatz mit verschiedenen Ständen – sei fast sichtbar gewesen.

Dass zum Familien-Energie-Recycling-Programm auch die tägliche Morgenkatechese zu verschiedenen Symbolen – „wertvoll und spannend für Groß und Klein“ meinte Johannes R., Frühsport, ein gutes Kinderprogramm, ein thematisch passendes Kreativangebot für die Paare, ein Grillabend und organisierte „Zeit zu zweit“ mit Anregungen zum Paargespräch gehören, ist schon Tradition. Gerade letzteres war für Volker S. „etwas vom Wichtigsten“. Pfr. Georg Egle, Rom, begleitete die Familien während dem ersten Teil der Tagung durch die morgendliche Eucharistiefeier und seine Impulse zum Ehesakrament. Wie „Exerzitien für Familien“ erlebte Ehepaar S. diese Zeit, die auch Ehepaar M. nicht missen möchte, „weil sie unserer Ehe gut tut.“

Ein besonderer Moment und Höhepunkt der Familientagung war die Liebesbündnisfeier am letzten Tag. Familie K., eine der vier Familien, die sich auf den Bündnisschluss einließen, äußerte sehr dankbar, dass ihnen das Liebesbündnis „neue Kraft“ gebe und „die Angst vor der Zukunft“ nehme.

Integrationsprogramm live

Dass die Familien-Ferientagung Integrationsprogramm für Flüchtlingsfamilien würde, hatte im Vorfeld nur „der Himmel“ geplant. Doch die Familien haben sich spontan und sehr bereitwillig darauf eingelassen. Begonnen hatte es damit, dass die nur wenige Tage vor Tagungsbeginn angekommenen Kinder der Flüchtlingsfamilien, plötzlich Spielkameraden auf dem Spielplatz vorfanden und sich munter unter die Kinder der Tagungs-Familien mischten. Damit war der Kontakt zu den Familien automatisch gegeben, der zwei konkrete Aktionen bewirkte.

Achmed in Aktion im Friseur-Salon Open Air (Foto: Guserle)

Achmed in Aktion im Friseur-Salon Open Air (Foto: Guserle)

Vortrag von Pfr. Georg Egle bei der Familienferientagung (Foto: Bay)

Vortrag von Pfr. Georg Egle bei der Familienferientagung (Foto: Bay)

Das Angebot von Achmed aus Afghanistan, er war mit seiner Tochter auf dem Spielplatz, an Adelinde L., er sei Friseur und können ihr die Haare schneiden, führte zu einem Friseur-Salon Open Air, den alle Männer konsultierten. „Danke, dass ich kommen durfte!“ Achmed war überglücklich und nahm den Geldbetrag, den ihm die Frischgestylten übergaben, nur an mit dem Hinweis auf seine behinderte Tochter. Noch während der Tagung zeigte er stolz die Schuhe, die er für sie von dem Geld erworben hatte.

Die zweite Aktion war eine „Fahrrad-Recycling-Aktion“. Die Praktiker unter den Familienvätern investierten drei Stunden Reparaturarbeiten an den für die Flüchtlinge geschenkten und teilweise fast schrottreifen Fahrrädern. Nach einer anschließenden Sammelaktion übergaben sie Schwester M. Irena Kober, Koordinierungsstelle und Ansprechpartnerin für die Flüchtlinge auf der Liebfrauenhöhe, eine ordentliche Summe – unter anderem auch zur Anschaffung noch notwendiger Ersatzteile für die Fahrräder.

Fast alle Flüchtlingsfamilien folgten der Einladung zum Sommerkonzert beim Grundstein, da es draußen zu kalt und zu nass ist, mit Chorgesang, Instrumentalstücken, Tanz, einer Geschichte der Kleinsten zum Thema der Tagung – und einem Eis zum Abschluss für alle.

Ehe und Familie – Das BESTE kennt keine Alternative – Familien-Ferientagung 2015 im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe (Foto: Bay)

Ehe und Familie – Das BESTE kennt keine Alternative – Familien-Ferientagung 2015 im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe (Foto: Bay)


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