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16. Juli 2015 | Deutschland | 

herb-männlich und zärtlich-väterlich - Vater-Sohn-Wochenende in Niederthai


Vater-Sohn-Wochenende am Inn (Foto: Busse)

Vater-Sohn-Wochenende am Inn (Foto: Busse)

Elmar Busse. 450 km Anreise vom Norden Bayerns bzw. 570 km von der slowenischen Grenze – der weite Weg ist den anreisenden Vätern und Söhnen vom 10. bis 12. Juli 2015 nicht zu lang, geht es doch um ein besonderes Abenteuer, das im Laufe der Jahre sich zur Marke gemausert hat: „Männer beim Raften und Reden – Wenn Väter mit ihren Söhnen über Freundschaft, Liebe und Sexualität ins Gespräch kommen“

Gruppenbild vor der Unterkunft (Foto: Busse)

Vater-Sohn-Wochenende am Inn (Foto: Busse)

Ein starkes Team (Foto: Busse) Ein starkes Team (Foto: Busse) Ein starkes Team (Foto: Busse) Ein starkes Team (Foto: Busse) Ein starkes Team (Foto: Busse)

Starke Teams (Foto: Busse)

Eine verschworene Männerrunde im ureigenen Thema entsteht

Trotz Freitags- und Unfallstau sind gegen 20:45 alle angekommen. Nach einer Stärkung geht es zu einer Alm, wo die Gruppe in einer kleinen, heimeligen Kapelle Gottesdienst feiert. Die sich anschließende Runde bei einem Bier in der benachbarten Jausenstation (für Nichtösterreicher: = Almwirtschaft ) stellen sich Väter und Söhne gegenseitig vor und bringen ins Wort, was sie gegenseitig aneinander besonders schätzen – ein besonderer Moment zum Auftakt der Tage. In 1800 m Höhe entsteht so eine verschworene Männerrunde im ureigenen Thema. Mit brennenden Fackeln geht es heimwärts. Der klare Sternhimmel – ohne den Lichtsmog einer Großstadt – ist faszinierend.

Standpunkt erarbeiten zum Thema „Sex vor der Ehe“

Nach dem Frühstück am zweiten Tag präsentiert Pater Busse die Aufzeichnung einer Talkshow, in der er selbst aufgetreten war. Das Thema dieser Talkshow: „Kein Sex vor der Ehe – die neue Keuschheit.“ Alle denkbaren Positionen kommen zur Sprache: ein Sexshop-Besitzer, der meint, dass der Mensch von Natur aus nicht monogam sei; ein Psychologe, der Enthaltsamkeit als krankmachend einstuft; ein freikirchlicher Pastor, der erst ein wilder 68er war und nach seiner Bekehrung nun anders über Sexualität denkt; junge Ehepaare, die bis zur Hochzeit „gewartet“ haben; Jugendliche, die meinen, man müsse möglichst bald alles ausprobiert haben, junge christliche Ehepaare, die sich das intensivste Zeichen der Liebe für die Hochzeitsnacht aufgehoben haben. Sprengstoff und Argumente genug, um sich eine eigene Position zu erarbeiten und intensiv miteinander zu diskutieren.

Wildwassererlebnis beim Rafting

Nach dem Mittagessen geht es zum Rafting nach Haiming am Inn. Neoprenanzüge, Schuhe, Helme, Schwimmwesten – für die meisten ist das ein ganz ungewohntes outfit. Ein Bus bringt die Gruppe 15 km stromauf. Jedes der Schlauchboote für jeweils 6 Personen hat seinen eigenen Guide. Unter seiner Führung sind das wilde Wasser, die schäumende Gischt und die ins Boot schwappenden Wellen keine Bedrohung. Ganz nah dran an der Urgewalt  des Wassers prickelt es im Bauch, und Adrenalin wird freigesetzt. In den ruhigeren Phasen der Bootsfahrt blieb Zeit für Gleichgewichtsübungen auf dem Bootswulst, Wasserschlachten mit den anderen Booten oder ein kühles Bad im Inn, dessen 9?C Wassertemperatur an den ungeschützten Händen schnell ungemütlich werden trotz sonnigen Sommerwetters. Nach 90 Minuten ist der Spass leider schon wieder vorbei.

Vater-Sohn-Gespräche

Nach der Heimkehr und einer Kaffeepause referiert Pater Busse über die ganzheitliche Sicht von Liebe und Sexualität. Anschließend sucht sich jedes Vater-Sohn-Paar ein ungestörtes Plätzchen, um sich miteinander über das Gehörte auszutauschen. Außerdem kann jeder Vater anhand mitgebrachter Fotos aus seiner Jugendzeit seine eigene Geschichte erzählen. Am Abend schauen Väter und Söhne den Film „Silberwolf“, in dem die Vater-Sohn-Beziehung dramatisch und die Kameradschaft zwischen einem Jungen und einem Mädchen dezent thematisiert werden.

Ich-Werdung und Reifwerdung für eine Partnerschaft

Der letzte Vormittag gehört der spannenden Phase der Ich-Werdung und der Reifwerdung für eine Partnerschaft. Es geht um die vielen Wege und Umwege, die ein Mann erlebt, bis er "die Richtige" findet. Dabei weist Busse immer wieder auf Pater J. Kentenich hin, der in seiner Spiritualität der Sehnsucht etwas Großes erreichen zu wollen, dem Wachsen und Bemühen um Heiligkeit, der Leidenschaft als Energiequelle, der Fähigkeit, Gefühle in Worte fassen zu können und dem Ernst-nehmen der eigenen Person und Würde großen Raum eingeräumt hat. Der Vormittag endet mit einer gemeinsamen Eucharistiefeier mit der Pfarrgemeinde und nach dem Mittagessen verabschieden sich die Teilnehmer mit einem Segensgebet in der Kirche, die dem die Väter ihre Söhne mit dem alttestamentlichen Aaron-Segen segnen.


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