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26. Juni 2015 | Rund ums Urheiligtum | 

Kompetenzpool für Ehe und Familie - Zukunftswerkstatt der Schönstatt-Familienbewegung


Die Abenteurer des 21. Jahrhunderts werden die Ehepaare sein (Foto: Brehm)

Die Abenteurer des 21. Jahrhunderts werden die Ehepaare sein (Foto: Brehm)

Hbre. Zur zweiten Zukunftswerkstatt „Familie 2014+“ trafen sich Mitte Juni 2015 fast 30 Mitglieder aus den drei Familiengemeinschaften der Schönstatt-Bewegung Deutschland im Haus der Familie in Vallendar-Schönstatt. Die Werkstatt, die nach einem ersten Anlauf im Mai 2014 nun mit deutlich größerer Teilnehmerzahl zum zweiten Mal stattfand, stellt sich der Aufgabe - ausgehend von der Situation heute gelebter Ehe und Familie - Themen, Projekte und Initiativen zu erarbeiten, die von der Schönstatt-Familienbewegung, einzelnen Paaren oder Gruppen von Paaren, miteinander oder auch in Kooperation mit Partnern außerhalb der Schönstatt-Bewegung, in der Kirche und in der Gesellschaft angeboten werden können.

Claudia und Heinrich Brehm (Foto: Leybold)

Claudia und Heinrich Brehm (Foto: Leybold)

Ehe und Familie - auch innerkirchlich viele offene Fragen und manche Verwirrung

„Ehe und Familie stehen heute in einem starken Gegenwind“, bringen Claudia und Heinrich Brehm, Mitglieder im Team der Hauptstandesleitung der Schönstatt-Familienbewegung Deutschland zum Ausdruck. „Die Diskussion um die ‚Ehe für alle‘, um neue Bildungspläne in Baden-Württemberg oder um am Gender-Mainstream orientierte Abstimmungen im EU-Parlament, sind nur einige Beispiele, die zeigen, wie sehr Ehe und Familie als Leitbild für das Zusammenleben von Mann und Frau in Frage gestellt und angegriffen werden.“ In der öffentlichen Debatte seien es bestimmte Minderheiten, die von der Mehrheit zu Recht Akzeptanz forderten, so Ehepaar Brehm. „Die Mehrheit kann aber offensichtlich kaum noch Akzeptanz durch diese Minderheiten erwarten.“

Regina und Winfried Dörrer (Foto: Leybold)

Regina und Winfried Dörrer (Foto: Leybold)

Monika und Bernhard Arndt (Foto: Leybold)

Monika und Bernhard Arndt (Foto: Leybold)

Regina und Winfried Dörrer, leitend engagiert im Schönstatt-Familienbund Deutschland, ergänzen im Blick auf die im Herbst in Rom stattfindende Bischofssynode zu Ehe und Familie, „dass die von unterschiedlichsten Gruppen im Vorfeld geäußerten Erwartungen und die Reaktionen mancher kirchlicher Vertreter zeigen, dass auch innerkirchlich viele offene Fragen und manche Verwirrung im Blick auf eine geeignete Pastoral für Ehe und Familie vorzufinden sind.“

Haus und Heiligtum der Familien als Lebens-und Kompetenz-Zentrum für Familien

„In dieser Situation spüren wir als Familienbewegung den Ruf, uns einzubringen und innerhalb der Kirche zu gangbaren Wegen einer lebbaren und hilfreichen Ehe- und Familienspiritualität beizutragen“, machen Monika und Bernhard Arndt, Mitglieder der Leitung des Institutes der Schönstattfamilien deutlich und stellen während der Zukunftswerkstatt die Bedeutung von Haus und Heiligtum der Familien als Lebens-und Kompetenz-Zentrum für Familien am Ursprungsort Schönstatts dar. „Angesichts der aktuellen politischen und kirchlichen Lage im Blick auf Ehe und Familie ist ein solches Zentrum wichtiger denn je“, so Ehepaar Arndt. „Deshalb haben die Verantwortlichen des Institutes der Schönstattfamilien beim internationalen Oberenkongress im April 2015 ein klares Votum für das Haus der Familie als Zentrum der Gemeinschaft und der damit verbundenen Sendung ausgesprochen.“ Das werde sich u.a. darin zeigen, dass das Institut der Schönstattfamilien das Haus der Familie zum offiziellen Sitz der Gemeinschaft machen werde, in dem auch das „Verbandsheiligtum“, das bislang in Haus Nazareth beheimatet war, in der Hauskapelle der Familienbildungsstätte seinen Platz bekommt. „Der feierliche Umzug wird am 6. August im Rahmen der Tagung der deutschsprachigen Regio der Instituts-Gemeinschaft stattfinden“, so Ehepaar Arndt.

Pater Bernhard Schneider (Foto: Leybold)

Pater Bernhard Schneider (Foto: Leybold)

Pater Schneider: „Das können wir nur gemeinsam tun!“

Pater Bernhard Schneider, Hauptstandesleiter des Schönstatt-Familienbewegung in Deutschland zeigt sich erfreut darüber, dass mit der stärkeren Präsenz des Familieninstitutes im Haus der Familie auch das Ziel verbunden ist, für die ganze Familienbewegung, nicht nur nationale sondern auch internationale Projekte und Veranstaltungen in den Stil zu stoßen. So hat das Team „Adelante“ (= „Machen Sie voran!“) des Institutes für 2016 bereits zwei offene Veranstaltungen konzipiert und bei der Zukunftswerkstatt vorgestellt: Vom 17. bis 24. Februar 2016 wird ein „Leadership training for couples in the Schoenstatt Movement“ angeboten, zunächst in spanischer Sprache. Für deutsch- oder englischsprachige Ehepaare werden derartige Schulungen in den nächsten Jahren folgen. Vom 3. bis 5. Juni 2016 wird es einen „Hausheiligtums-Workshop mit Marge und Mike Fenelon“ geben, dessen Durchführung zukünftig jährlich garantiert werden soll. „Ehepaare unserer Bewegung fit zu machen mit dem Ehe- und Familien-Know-How der Schönstatt-Familienbewegung und sie zu befähigen, unsere Ehe- und Familienspiritualität in Kirche und Gesellschaft hinein anzubieten, das können wir nur gemeinsam tun!“, sagt Pater Schneider. „Es braucht viele kreative Mitdenker und Paare aus allen Familiengemeinschaften Schönstatts, die Freude daran haben, ihre Kraft an bestimmten Stellen oder zu bestimmten Themen zu investieren.“

Gemeinsames trommeln: das groovt (Foto: Leybold)

Gemeinsames trommeln: das groovt (Foto: Leybold)

Zusammen tanzen: das verbindet (Foto: Leybold)

Zusammen tanzen: das verbindet (Foto: Leybold)

Gemeinsam Gottesdienst feiern: das eint (Foto: Brehm)

Gemeinsam Gottesdienst feiern: das eint (Foto: Brehm)

Predigt: Pater Otto Amberger (Foto: Brehm)

Predigt: Pater Otto Amberger (Foto: Brehm)

Konkrete Ergebnisse der Arbeitsgruppen der Zukunftswerkstatt 2

Die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt erarbeiteten in vier Arbeitsgruppen praktisch umsetzbare Ideen und Konzepte. Die Arbeitsgruppe „Ehen stärken – in allen Lebensphasen“ setzte einen Schwerpunkt auf einen besseren Materialaustausch zu den vielfältigen Angeboten, die es in der Schönstatt-Familienbewegung dazu bereits gibt. Es wird eine Datenbank entstehen, über die bereits entwickeltes Arbeitsmaterial anderen Kursleitern und Veranstaltern zur Verfügung gestellt werden wird. Außerdem wurde eine Tagung zur Schulung von Ehepaaren in Bewegungsarbeit angeregt.

Eine Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema „Eheweg beleben“ beschäftigte, hat für den 4. bis 6. März 2015 unter dem Stichwort „Train the trainer“ – Workshop zur Arbeit mit dem Eheweg, ein Coaching für Multiplikatoren und für Menschen, die in der Familienarbeit tätig sind, konzipiert. Außerdem wird es unter dem Thema „Unterwegs auf dem Eheweg“ vom 29. April bis 1. Mai 2016 im Haus der Familie ein Wochenende für Ehepaare geben, die den Eheweg am Wallfahrtsort in Vallendar-Schönstatt für ihr persönliches Leben nutzen wollen.

Unter dem Stichwort „Netzwerkarbeit nach innen – stärkere Zusammenarbeit in der Familienbewegung“ hat eine weitere Arbeitsgruppe den Entschluss gefasst, einmal im Jahr eine gemeinsame thematische Tagung für Teilnehmer aus den drei Familiengemeinschaften der Schönstatt-Bewegung, aber auch darüber hinaus offen anzubieten. Von 16. bis 18. September 2016, also rund ums Familienfest am 17. September am Heiligtum der Familie, wird es unter dem Thema „Cool bleiben trotz Stress“ nicht nur thematische Inputs geben, sondern auch Elemente, die alle Sinne einbeziehen, wie eine „biblische“ Weinprobe, Klettern am Haus der Familie, Herstellen einer Ruhebank, u. ä.

Eine vierte Arbeitsgruppe verabredete unter dem Stichwort „bessere Präsenz bei Kooperationspartnern, in Medien und Politik“ die Bildung einer Arbeitsgruppe zur Reflexion aktueller, Ehe und Familie betreffender Fragestellungen, mit dem Ziel, mit Stellungnahmen oder Aktionen auf entsprechende Verantwortungsträger einwirken zu können. Außerdem wurde zum Einsatz im Medienbereich und bei Kontakten mit Kooperationspartnern in Diözesen oder anderen Gemeinschaften der Mantelteil einer Pressemappe über die Schönstatt-Familienbewegung angedacht.

Produktives und effektives Treffen

Aus dem Kreis der Teilnehmer dieser zweiten Zukunftswerkstatt war zu erfahren, dass die Veranstaltung als sehr produktiv und effektiv erlebt wurde. „Es herrschte eine gute Atmosphäre und ein schönes Miteinander.“ „Es gab bereichernde Ideen über den eigenen Horizont hinaus.“ „Wir erlebten Vielfalt in Einheit und redeten nicht nur darüber.“ „Das gemeinsame Arbeiten hat Spaß gemacht und war ohne jeden Stress mit dem beruhigenden Gefühl: Wir müssen nicht alles alleine machen, wir sind viele, die zusammen helfen, Kreativität und Phantasie wachsen.“ Bei so positiven Reaktionen fehlt nur noch der Termin für die 3. Zukunftswerkstatt 2016, die von 10. bis 12. Juni 2016 im Haus der Familie, Berg Nazareth, in Vallendar-Schönstatt stattfinden wird.

Eine starke Truppe (Foto: Brehm)

Eine starke Truppe (Foto: Brehm)


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