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22. April 2015 | Rund ums Urheiligtum | 

100 Jahre Gnadenbild eines Wallfahrtsortes „nicht für kranke Knochen, sondern für kranke Seelen“


Begleitet von zwei Trierer Fackelläufern tragen Marge und Mike Fenelon das MTA-Bild zum Urheiligtum (Foto: Brehm)

Begleitet von zwei Trierer Fackelläufern tragen Marge und Mike Fenelon das MTA-Bild zum Urheiligtum (Foto: Brehm)

Hbre. „Bei der Bündnisfeier am 18. April 2015 in Vallendar-Schönstatt am Urheiligtum wurde das Jubiläum nochmals besonders spürbar“, schreibt einer der Fackelläufer, der beim 100Jahr-Jubiläum am 17. Oktober 2014 mit dabei war, als die Fackel aus Valle di Pompeji in Schönstatt ankam. An diesem Bündnistag begleiteten er und ein weiterer Läufer mit ihren Fackeln ein großes Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt auf der Prozession von der Pilgerkirche zum Urheiligtum. Vor 100 Jahren kam das Bild des Italienischen Künstlers Luigi Crosio aus Freiburg kommend zum ersten Mal in die Kapelle der damaligen Marianischen Kongregation. Am Vorabend des hundertsten Jahrestages dieses Ereignisses erinnerte sich die internationale Schönstatt-Bewegung bei Bündnisfeiern in aller Welt an diesen ersten Einzug der Gottesmutter in die ehemalige Friedhofskapelle, der diese zu einem Gnadenort werden ließ.

Bündnisgottesdienst in der Pilgerkirche in Vallendar-Schönstatt (Foto: Brehm)

Bündnisgottesdienst in der Pilgerkirche in Vallendar-Schönstatt (Foto: Brehm)

Nicht nur in der Pilgerkirche, sondern auch per Live-Stream von schoenstatt.tv im Internet, konnte man bei der Feier dabei sein (Foto: Brehm)

Nicht nur in der Pilgerkirche, sondern auch per Live-Stream von schoenstatt.tv im Internet, konnte man bei der Feier dabei sein (Foto: Brehm)

Mons. Dr. Peter Wolf, Simmern WW (Foto: Brehm)

Mons. Dr. Peter Wolf, Simmern WW (Foto: Brehm)

Abschluss der Bündniserneuerung beim Urheiligtum (Foto: Brehm)

Abschluss der Bündniserneuerung beim Urheiligtum (Foto: Brehm)

Fackelläufer stehen Spalier vor dem Urheiligtum (Foto: Müller)

Fackelläufer stehen Spalier vor dem Urheiligtum (Foto: Müller)

Jubiläumsfeeling

Der Bündnisgottesdienst dieses Tages in der Pilgerkirche war von Jugendlichen und Familien gestaltet worden. 17 Jugendliche der Schönstatt-Jugend aus dem Bistum Trier sorgten gemeinsam mit Familien aus der Leitung des internationalen Familieninstitutes der Bewegung, die zu einem Treffen in Schönstatt versammelt waren, für eine begeisternde musikalische Gestaltung, die Jubiläumsfeeling aufkommen ließ. Die Jugendlichen hatten auch die Gestaltung des sich anschließenden Prozessionsweges zum Urheiligtum übernommen und sorgten dafür, dass an diesem Abend besonders für junge Menschen aus aller Welt in ihren vielfältigen und auch schwierigen Lebenssituationen gebetet wurde. Insbesondere wurde auch für Menschen auf der Flucht und in Kriegsgebieten gebetet. „Sowohl in der Messe, als auch danach am Bündnisfeuer waren wir gern gesehene Mitwirkende und viele Ohren lauschten begeistert unseren Liedern“, schrieb einer der jungen Teilnehmer später bei facebook. Der Schönstatt-Jugend war es auch zu verdanken, dass alle Teilnehmer sich im Anschluss an die Feier im „Rheinish Pub“ im Bundesheim einfinden konnten, wo es zum einen bei Pizza und Getränken die Möglichkeit zur Begegnung gab, zum anderen aber auch ein Besuch der Ausstellungen zu den Bündniskulturzelten möglich war.

Keine vermeintlich typische Übertreibung der Schönstätter Marienverehrung

Aus heutiger Sicht falle es fast schwer, sich vorzustellen, dass die ersten sechs Monate der 100jährigen Schönstatt-Geschichte ohne das MTA-Bild in der Mitte des Heiligtums begonnen haben, machte Dr. Peter Wolf, Generalrektor des Schönstatt-Institutes Diözesanpriester, im Rahmen seiner Predigt bei der Bündnismesse in der Pilgerkirche deutlich. Unter den Überschriften „Eine Kongregationskapelle ohne Marienbild“, „Das Bild aus dem Trödelladen“ und „Ein neuer Titel für das Marienbild“ ließ er die Geschichte von vor 100 Jahren lebendig werden. Interessant dabei vor allem seine Einschätzung, dass drei andere Bilder, die sich damals eventuell als mögliche Alternativen für das heutige Gnadenbild angeboten hätten, eine internationale Verbreitung Schönstatts wohl kaum ermöglicht hätten. Erfahren konnte man auch, dass der italienischen Künstler Luigi Crosio, der in Turin wirkte, beim Malen des Mareinbildes eine seiner Töchter portraitiert hat. Man könnte also sagen, so Dr. Wolf: „Die MTA ist eine Italienerin“.

Den Titel „Dreimal Wunderbare Mutter“ habe das Bild in Parallele zu einer „lebendigen und starken“ marianischen Kongregation der Jesuiten an der Universität Ingolstadt erhalten. „In der Begeisterung für diese apostolische Strahlkraft einer Kongregation wollten sie (die Mitglieder der marianische Kongregation in Schönstatt) den Titel übernehmen, unter dem das ‚Colloquium Marianum‘ in Ingolstadt die Gottesmutter verehrte“, so Peter Wolf. Ihm persönlich sei wichtig geworden, diesen Titel als ein Programm zu verstehen, das die apostolische und missionarische Sendung Schönstatts zum Ausdruck bringe: „Ich widerspreche, wenn jemand darin eine vermeintlich typische Übertreibung der Schönstätter Marienverehrung vermutet und unterstellt“, betonte er mit Nachdruck.

 

Willkommen, MTA! @ Pilgerkirche Schönstatt

Posted by Michael Defrancesco on Samstag, 18. April 2015

Einzug des Schönstätter Marienbildes in die Pilgerkirche Schönstatt (Video: Michael Defrancesco - Sie müssen bei Facebook angemeldet sein, um diese Videos sehen zu können)

 

Bündnisfeuer @ Urheiligtum

Posted by Michael Defrancesco on Samstag, 18. April 2015

"Krugpost" wird im Bündnisfeuer verbrannt (Video: Michael Defrancesco - Sie müssen bei Facebook angemeldet sein, um diese Videos sehen zu können)

Was macht ein Marienbild zu einem Gnadenbild?

Abschließend widmete Wolf sich der Frage, was denn den eigenartigen Unterschied zwischen einem gewöhnlichen, vielleicht künstlerisch wertvollen Marienbild und einem Gnadenbild ausmache. Es gäbe kostbare und sehr teure Kunstwerke großer und berühmter Künstler, die Maria ins Bild brachten, oder ganz wertvolle und höchst ehrwürdige Ikonen der Gottesmutter, die in Museen hängen, vor denen aber niemand mehr bete. „So kostbar sie auch sein mögen, sie sind nicht Gegenstand der Verehrung und des Gebetes und nicht Ziele für Wallfahrer und Pilger.“ Ein Gnadenbild sei nicht nach seinem Kunstwert auszumachen, sondern „von seinem Zusammenhang mit der Glaubenserfahrung der Beter und Beterinnen, die ein Bild lieb gewinnen und gerade hier etwas ahnen von der Nähe und Liebe Gottes“, brachte es Wolf auf den Punkt.

Das große Jubiläum des vergangenen Jahres habe gezeigt, dass dieses Bild, das vor 100 Jahren aus einem Freiburger Trödelladen in die Michaelskapelle in Vallendar kam, verknüpft sei mit einem Aufbruch geistlichen Lebens und apostolischer Fruchtbarkeit. „Es ist ein Bild, das wirklich um die Welt geht und für unzählige Menschen in der weltweiten Kirche etwas bedeutet. Es ist ein Bild, das unser Heiliger Vater Tag für Tag berührt.“ In diesem Sinne sei es Gnadenbild eines Wallfahrtsortes „nicht für kranke Knochen, sondern für kranke Seelen“, wie der Gründer Pater Josef Kentenich das manches Mal ausgedrückt habe. Ein Ort, an dem die Gottesmutter und ihr Sohn Jesus die Gnade des seelischen Beheimatung, der seelischen Umwandlung und der apostolischen Fruchtbarkeit schenken möchte.

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Das Bundesheim wurde durch die Jugendlichen in einladendes Licht getaucht (Foto: Brehm)

Das Bundesheim wurde durch die Jugendlichen in einladendes Licht getaucht (Foto: Brehm)


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