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23. März 2015 | Deutschland | 

Schönstattzentrum Marienberg beschäftigt sich mit aktueller Flüchtlingsfrage


Schönstatt-Heiligtum im Bistum Bamberg

Schönstatt-Heiligtum im Bistum Bamberg

Sigfried Hornung. „Die aktuelle Flüchtlingsproblematik ist eine Herausforderung unserer Gesellschaft, besonders aber für bewusst lebende Christen“, das machte Sr. M. Lucis Ferstl vom Caritas-Sozialdienst Eichstätt Mitte März vor engagierten Frauen und Männern bei einer Informations- und Diskussionsveranstaltung im Schönstattzentrum Marienberg in Scheßlitz, Diözese Bamberg, deutlich. Auf dem Hintergrund der Spiritualität der Schönstattbewegung zeigte die Schönstätter Marienschwester Hilfen und Wege auf, diese Herausforderung anzunehmen. Neben aktuellen rechtlichen Regelungen führte die Referentin fünf Leitlinien an, durch die Integration besser gelingen könne.

Wertschätzung und Verständnis

Als Erstes verwies Schwester Lucis auf das im Artikel 1 des Grundgesetzes festgelegte Idealbild, wonach die Würde des Menschen unantastbar ist. Dies gelte für alle Menschen. Unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit seien alle Asylbewerber wie alle Menschen Ebenbilder Gottes und deshalb als Schwestern und Brüder anzusehen. Auf dieser Grundlage, die Wertschätzung bedeute und mit Verständnis für die schwierige Notsituation der Flüchtlinge und Asylbewerber, könnten diese Vertrauen entwickeln, das ihnen die Gewöhnung und die Bindung an viele Regeln der Gesellschaft in Deutschland und den hier gelebten Alltag erleichtere. Das gelte zum Beispiel auch für Fragen, die das Verhältnis von Mann und Frau im Sinne des Grundgesetzes betreffen.

Bündniskultur

Die von der Schönstatt-Bewegung angezielte Bündniskultur und die Pädagogik des Schönstatt-Gründers Pater Josef Kentenichs, der den freien, sich selbst erziehenden Menschen forderte und förderte, könnten leidgeprüften Flüchtlingen in vielfältiger Weise helfen, sich angenommen zu fühlen und den Verlust ihrer Heimat leichter zu ertragen, machte die Marienschwester in ihrem Statement deutlich. „Die fünf Leitbilder der Schönstatt-Pädagogik (Bewegung, Ideal, Vertrauen, Bindung, Bündnis)“, so betonte Sr. Lucis mit Nachdruck, „fordern von uns Christen und Schönstättern weitreichende Konsequenzen, nämlich verfügbar zu sein bei anfänglichen Schwierigkeiten der Asylsuchenden in unserem Alltag, im Umgang mit den Behörden und sprachlichen Hürden zur Seite zu stehen.“ Eine „Spiritualität der Verbundenheit“, wie sie die Schönstatt-Bewegung propagiere und zu leben versuche, könne hilfreich sein im Umgang mit den Herausforderungen, vor die die Gesellschaft sich mit der aktuellen Flüchtlingssituation gestellt sieht.

Der Vorsitzende des Vereins "Schönstattbewegung Bamberg e.V“, Heinz Künzel, kündigte an, dass die Flüchtlingsfrage am 1. Mai 2015 beim „Bergfest“, einem jährlich stattfindenden Fest der Begegnung am Schönstatt-Zentrum Marienberg, eine wichtige Rolle einnehmen werde. Dabei erhoffe er sich weitere Impulse der Hilfsbereitschaft im Zusammenwirken mit der vorbildhaft funktionierenden Aktion „Freund statt fremd“ des Arbeitskreises zur Unterstützung von Asylsuchenden in Bamberg, Forchheim und Umgebung.


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