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16. März 2015 | Deutschland | 

Amtszeit von P. Dr. Lothar Penners als Leiter der Schönstatt-Bewegung in Deutschland endet im April


P. Dr. Lothar Penners, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Brehm)

P. Dr. Lothar Penners, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Brehm)

Hbre. Im Rahmen der Delegiertentagung der Schönstatt-Bewegung in Deutschland wurde Pater Dr. Lothar Penners, der während zwei Amtszeiten insgesamt 12 Jahre Leiter der Bewegung im Gründungsland Schönstatts war, am 15. März 2015 aus dem Amt verabschiedet. Pater Theo Breitinger, Vorsitzender des Landespräsidiums der Schönstatt-Bewegung Deutschland, dankte Penners im Namen der Bewegung für seinen unermüdlichen, kräftezehrenden und aufreibenden Einsatz, in dem Penners „als Bewegungsleiter vieles und viele bewegt“ habe. Ein Nachfolger im Amt wird vom Landespräsidium voraussichtlich erst im Herbst 2015 eingesetzt werden.

Pater Theo Breitinger, Vorsitzender des Landespräsidiums, bei der Laudatio für Pater Lothar Penners (Foto: Brehm)

Pater Theo Breitinger, Vorsitzender des Landespräsidiums, bei der Laudatio für Pater Lothar Penners (Foto: Brehm)

Inspiration der Schönstatt-Bewegung

Durch all die Jahre hindurch habe Penners bei Oktoberwochen, durch die Leitartikel im Bündnisbrief sowie durch viele Publikationen und Materialien, die er mit seinem Büro herausgegeben habe, für die Inspiration der Schönstatt-Bewegung gesorgt, hob der Vorsitzende des Landespräsidiums hervor. Diese genuine Aufgabe des Bewegungsleiters habe Penners „durch einen immer neuen Blick auf aktuelle Zeitereignisse (‚Zeitenstimmen‘), durch die Weitung des geistigen Horizonts und die Darstellung größerer Zusammenhänge und durch viele geistreiche Anregungen und Impulse“ gemeistert.

P. Lothar Penners (Foto: Brehm)Pater Theo Breitinger dankt seinem Mitbruder für dessen Arbeit als Bewegungsleiter (Foto: Brehm)

Pater Theo Breitinger dankt seinem Mitbruder für dessen Arbeit als Bewegungsleiter (Foto: Brehm)

Wichtige Ereignisse und Neu-Ausrichtung der Bewegung

Breitinger benannte einige wichtige Ereignisse, die in die Amtszeiten des bisherigen Bewegungsleiters fielen und deren Gestaltung Penners direkt oder indirekt mitgestaltete: der Weltjugendtag und das internationale Jugendfestival in Schönstatt im Jahr 2005, die drei Etappen des “Zukunftsforums” der deutschen Bewegung in den Jahren 2008 bis 2010, die Feier des 100. Priesterweihe-Jubiläums Pater Kentenichs im Jahr 2010, die Gestaltung der Vorbereitungsjahre auf das Schönstatt-Jubiläum 2014 hin, mit den Akzenten “Gott ist ein Gott des Lebens”, “Ein Heiligtum in unserer Mitte” und “Geht, ich sende euch”, sowie die große Jubiläumsfeier der Schönstatt-Bewegung in Deutschland zum Auftakt des Jubiläumsjahres am 18. Oktober 2013 mit dem “Liebesbündnis für die Menschen in unserem Land”. Zusammen mit dem Projekt der Pilgerwege zum Urheiligtum, das viele Menschen mit der Kraftquelle Schönstatts in Verbindung bringen wolle, sei das Liebesbündnis für die Menschen in unserem Land als Jubiläumsgeschenk der Schönstatt-Bewegung Deutschlands an die Gottesmutter gleichzeitig eine Neu-Ausrichtung der Bewegung für die kommende Zeit! Es gehe darum „für die Verwirklichung einer umfassenden ‚Bündniskultur‘ in allen unseren Lebensbereichen Sorge zu tragen“, so Breitinger.

Gratulation (Foto: Brehm)

Gratulation (Foto: Brehm)

Dank für 12 Jahre intensiven Engagements (Foto: Brehm)

Gratulation (Foto: Brehm)

Ökumenische Offenheit im Horizont des apostolischen Weltverbandes

Penners habe sein Amt aber immer auch als Aufgabe verstanden, die über die Schönstattbewegung hinaus gehe. „Deshalb war es Dir immer ein Anliegen, Kontakte zu führenden kirchlichen Kreisen in unserem Land zu knüpfen und auch immer wieder Bischöfe nach Schönstatt einzuladen“, resümierte Breitinger. Der Einsatz für eine „lebendige Fühlungnahme“ mit anderen Geistlichen Gemeinschaften sowie der Aufbau und die Pflege persönlicher Freundschaften im ökumenischen Miteinander habe u.a. dazu geführt, dass Schönstatt einen bedeutsamen Beitrag zum Entstehen des Netzwerkes ‚Miteinander für Europa‘ bei den Treffen in Stuttgart, München und Brüssel leisten konnte, und im Oktober 2013, im Rahmen des Jubiläumsauftaktes, der beeindruckende Tag “Schönstatt im Dialog” möglich wurde. „Hinter all diesen Bemühungen steckt wohl die ursprüngliche Idee des Hl. Vinzenz Pallotti von einem Zusammenschluss aller apostolischen Kräfte in einem apostolischen Weltverband, die Dich inspiriert und getragen hat und die seit jeher ein Herzensanliegen von Dir ist“, machte Pater Breitinger vor den etwa 180 Delegierten der Schönstatt-Bewegung in Deutschland deutlich.

Moderator David Brähler interviewt Pater Penners zu "12 Jahre Bewegungsleiter in einer bewegten Zeit" (Foto: Brehm)

Moderator David Brähler interviewt Pater Penners zu "12 Jahre Bewegungsleiter in einer bewegten Zeit" (Foto: Brehm)

Liedermacher Wilfried Röhrig (l) mit Carolin Ankenbauer und Amin Jan Sayed (Foto: Brehm)

Liedermacher Wilfried Röhrig (l) mit Carolin Ankenbauer und Amin Jan Sayed (Foto: Brehm)

Sichtlich entspannt freut sich Pater Penners am Ende der Soiré über den Applaus des Publikums (Foto: Brehm)

Sichtlich entspannt freut sich Pater Penners am Ende der Soiré über den Applaus des Publikums (Foto: Brehm)

Soiré mit Liedern und einem Interview zu 12 Jahren Bewegungsleitung

Schon am Abend zuvor, der anlässlich der Verabschiedung von Pater Penners als Soiré gestaltet war, mit einem gemeinsamen Abendessen im Foyer des Pater-Kentenich-Hauses, mit einem Liederabend des Liedermachers Wilfried Röhrig, der in zwei Teilen gemeinsam mit Carolin Ankenbauer und Amin Jan Sayed Lieder aus dem Musical „Auf dem Hochseil“ und Lieder aus seinem neuen Projekt „Gemeinsam – Lieder auf dem Eheweg“ zu Gehör brachte, hatte Pater Lothar Penners im Gespräch mit Moderator David Brähler unter dem Titel „12 Jahre Bewegungsleiter in einer bewegten Zeit“ deutlich gemacht, dass es ihm in seiner Amtszeit unter anderem um eine dreifache Öffnung der Schönstatt-Bewegung gegangen sei. „Eine kirchliche Öffnung, eine geistige Öffnung und um eine gesellschaftliche Öffnung.“ Er habe einiges dafür getan, um Schönstatt in Kommunikation mit Vertretern der Kirche zu bringen, was u.a. darin zum Ausdruck gekommen sei, dass während seiner Amtszeit verschiedene Bischöfe an den Oktoberwochen der Bewegung teilgenommen hätten. Auch die Teilnahme am „Miteinander für Europa“ sei eine große Chance für die geistige und kirchliche Öffnung gewesen. In der Vorbereitung und Durchführung des Weltjugendtages 2005, beim Besuch des Weltjugendtag-Kreuzes und der Marien-Ikone im Urheiligtum in Schönstatt, habe er, so P. Penners, besonders das Gefühl gehabt, „dass sich der Lebensstrom der Kirche und der Lebensstrom Schönstatts damals im Urheiligtum berührt haben“. Auch das Pfingstgebet für den Dialogprozess der Kirche in Deutschland sei ein Projekt, um sich als Schönstatt-Bewegung bewusst mit den Anliegen der Kirche zu verbinden. Dankbar zeigte sich Pater Penners in einem Pressegespräch, dass auch im gesellschaftlichen Bereich, bei verschiedenen Anlässen, so z.B. bei Veranstaltungen Schönstatts auf Katholikentagen oder auch bei verschiedenen zentralen Begegnungen und Feiern in Schönstatt, der Austausch mit Vertretern aus Wissenschaft und Politik möglich geworden sei.

Bei den drei Vorbereitungsjahren auf das Jubiläum habe die Spurensuche im „Gott des Lebens-Jahr“ deshalb eine besonders wichtige Rolle gespielt, weil diese Strömung auch der Ansatz einer Übersetzung der Schönstatt-Spiritualität nach außen sei. Das „Jahr des Heiligtums“ sei vielleicht etwas „individuell“ geblieben, habe nicht so eine Stoßkraft entfaltet, sei aber durch das Geschenk des Heiligtums durch die Pallottiner an Schönstatt natürlich ein herausragendes Ereignis geworden.

Gefragt nach Motiven auf einer Doppelkarte, die die Delegierten nach der Tagung in ihre Diözesen und Gemeinschaften mitnehmen können, betonte Penners, dass beim Jubiläum 2014 während der Bündnisfeier zu spüren gewesen sei, dass hier etwas Besonderes geschehen sei. Daher sei das Bild des Einzuges der Gottesmutter ein sprechendes Motiv, verbunden mit den drei Worten aus dem Sendungswort von Pater Heinrich Walter: „Wir wählen den Weg der Heiligkeit. Wir leben authentische und starke Bindungen. Wir treffen eine missionarische Entscheidung“. Diese drei Worte fassten zusammen, was beim Jubiläum angeklungen sei, was das Jubiläum programmatisch wollte, und gäben einen Impuls und Hinweis für den Weg der Bewegung in die Zukunft.

Doppelkarte mit Motiven vom Jubiläum 2014 (Fotos: Kröper, Grafik: Nikolovska 123rf.com, Gestaltung: Brehm)

Doppelkarte mit Motiven vom Jubiläum 2014 (Fotos: Kröper, Grafik: Nikolovska 123rf.com, Gestaltung: Brehm)

Auszeit zum Auftanken und Erholen

Pater Penners habe sich über 12 Jahre mit seinen vielfältigen Talenten in das Amt des Bewegungsleiters eingebracht und die herausfordernde Arbeit gemeistert, unterstrich Pater Theo Breitinger am Ende seiner Laudatio: „nicht immer spannungsfrei, und auch nicht alles von Erfolg gekrönt - aber wo gibt’s das schon?!“ Jetzt stehe ihm eine Sabbatzeit zur Erholung und zum physischen und geistigen Auftanken zu. Dazu wolle Penners u.a. eine – aus familiären Gründen - schon lange ersehnte Reise in das berühmte St. Petersburg machen, so Breitinger. „Als Dank für Deine Dienste in unserer Bewegung schenkt Dir die deutsche Schönstattbewegung diese Reise nach St. Petersburg und wünscht Dir, dass Du dort in der Begegnung mit der Geschichte, mit Kunst und Kultur viele neue Anregungen bekommst für Deine nächste Lebensphase.“ Mit minutenlangem Applaus stellten sich die anwesenden Delegierten aus den Diözesen, Gemeinschaften, Initiativen und Projekten hinter die Worte von Pater Breitinger und brachten auf diese Weise ihren Dank zum Ausdruck für den unermüdlichen Einsatz eines Priesters, der die Schönstatt-Bewegung Deutschlands in bewegter Zeit über die Schwelle in ihr zweites Jahrhundert geführt hat. „Vielen Dank, Pater Penners!“

Penners dankt allen, die ihn in seiner Aufgabe als Bewegungsleiter unterstützt und begleitet haben (Foto: Brehm)

Penners dankt allen, die ihn in seiner Aufgabe als Bewegungsleiter unterstützt und begleitet haben (Foto: Brehm)

Nachfolge muss noch geregelt werden

Einen Nachfolger im Amt des Leiters der Schönstatt-Bewegung Deutschland habe das Landespräsidium noch nicht bestimmt. Wegen personellen Veränderungen in der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres, die sich aus dem im August 2015 stattfindenden Generalkapitel ergeben werden, aber auch um genügend Zeit zu geben für die entsprechenden Vorüberlegungen und für das Einholen der Voten von Zentrale-Mitarbeitern, Gemeinschaften und Diözesen, werde es eine etwa halbjährige Vakanz-Zeit beim Amt des Bewegungsleiters geben, so Breitinger.


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