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22. Januar 2015 | Aus Bewegungen | 

Eröffnung des Seligsprechungsverfahren für Chiara Lubich, Gründerin der Fokolar-Bewegung am 27. Januar im Dom von Frascati bei Rom


Chiara Lubich (Foto: Focolare)

Chiara Lubich (Foto: Focolare)

Andrea Fleming, Fokolar-Bewegung. Die aus Trient stammende Chiara Lubich (1920-2008) gilt als eine der maßgeblichen geistlichen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Die von ihr geprägte «Spiritualität der Einheit» machte Lubich zu einer Pionierin des ökumenischen und interreligiösen Dialogs. Deshalb legte sie den Akzent weniger auf eine individuelle, sondern vielmehr "gemeinschaftliche Heiligkeit". Der nun zur Eröffnung kommende Seligsprechungsprozess soll deshalb diese gemeinschaftliche Dimension christlicher Heiligung, die Lubichs Lebensweg und ihr Werk von Anfang an geprägt hat, - in vielleicht auch beispielgebender Weise - verdeutlichen.

Das Seligsprechungsverfahren für die Gründerin der Fokolar-Bewegung wird eröffnet (Foto: Fokolar-Bewegung)

Das Seligsprechungsverfahren für die Gründerin der Fokolar-Bewegung wird eröffnet (Foto: Fokolar-Bewegung)

Die Prima Sessio genannte Zeremonie wird vom Bischof von Frascati, Raffaello Martinelli, geleitet. In seiner Diözese hatte Chiara Lubich den größten Teil ihres Lebens verbracht, ist hier gestorben und auch begraben. Das Verfahren wird eröffnet im Rahmen der Vesper am nächsten Dienstag, 27. Januar um 16 Uhr. Lubichs Nachfolgerin in der Leitung der Bewegung, Maria Voce, hatte am 7. Dezember 2013 den offiziellen Antrag auf ein kirchliches Erhebungsverfahren gestellt. Dies genehmigte der Vatikan. Nun beginnt mit der offiziellen Eröffnung der erste Verfahrensteil auf Bistumsebene.  Wenn die Causa im Bistum positiv abgeschlossen wird, geht sie in zweiter Instanz an die vatikanische Heiligsprechungskongregation.

1999 war Chiara Lubich mit Vertretern anderer Gemeinschaften zu Besuch in Schönstatt, auch am Grab des Schönstattgründers Pater Josef Kentenich (Foto: Brehm)

1999 war Chiara Lubich mit Vertretern anderer Gemeinschaften zu Besuch in Schönstatt, auch am Grab des Schönstattgründers Pater Josef Kentenich (Foto: Brehm)

Nicht für alle Mitglieder der Fokolar-Bewegung  - insbesondere für Christen verschiedener Kirchen wie auch Menschen ohne explizit religiösen Bezug - ist eine Selig- oder Heiligsprechung von Bedeutung, um den Vorbildcharakter und die Authentizität des Lebens von Chiara Lubich zu unterstreichen. Es gehe jedoch nicht, so Maria Voce, um die Feierlichkeiten einer Selig- oder Heiligsprechung, sondern um das Wirken Gottes im Leben von Chiara Lubich und – durch ihr Zeugnis – in vielen andern. Allein diesem Anliegen habe das ganze  Verfahren zu dienen.

Weitere Informationen


Die Fokolar-Bewegung gehört zu den neuen geistlichen Aufbrüchen, die in den letzten 70 Jahren in den christlichen Kirchen entstanden sind. Ihre Ursprünge gehen auf das Jahr 1943 in Trient zurück. Mittlerweile ist sie in mehr als 180 Ländern der Welt vertreten. Ihr Ziel ist, den Geist der Einheit und Geschwisterlichkeit verstärkt in Kirche und Gesellschaft und in alle Bereiche des menschlichen Lebens hinein zu tragen. Neben dem Engagement in der Ökumene setzt sich die Fokolar-Bewegung unter anderem besonders für einen Dialog unter den Religionen ein. Menschen ohne einen religiösen Bezug finden Zugang durch den gemeinsamen Einsatz für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Weltweit zählt die Fokolar-Bewegung heute rund 140.000 Mitglieder, schätzungsweise 5 Millionen Menschen stehen mit ihr in Verbindung.

Quelle: Pressemitteilung der Fokolar-Bewegung Deutschland


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