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19. Januar 2015 | Deutschland | 

Auf den Blick kommt es an


Bündnisfeier in Schönstatt (Foto: Brehm)

Bündnisfeier in Schönstatt (Foto: Brehm)

Cbre. Auf den Blick kommt es an, ob Menschen zuerst das Negative sehen oder das Positive. Auf den Blick kommt es an, ob wir über die schlechte Welt klagen, oder das Gute und Schöne im Kleinen wahrnehmen. Über diesen Blick sprach Dechant Thomas Hüsch, Koblenz, in der ersten Bündnismesse im neuen Jahr in Schönstatt. Sie war gleichzeitig der Abschluss der „10 Minuten an der Krippe“, an der 8.600 Menschen teilgenommen hatten und der Aktion "Mein Stern an der Krippe", bei der man seit dem ersten Advent seinen Namen auf einem Stern aus aller Welt nach Schönstatt senden konnte, um Weihnachten „vor Ort“ dabei zu sein.

Dechant Thomas Hüsch, Koblenz, predigt in der Pilgerkirche in Vallendar-Schönstatt (Foto: Brehm)

Dechant Thomas Hüsch, Koblenz, predigt in der Pilgerkirche in Vallendar-Schönstatt (Foto: Brehm)

Ein Chor der Schönstätter Marienschwestern gestaltete die Messe musikalisch (Foto: Brehm)

Dechant Thomas Hüsch, Koblenz, predigt in der Pilgerkirche in Vallendar-Schönstatt (Foto: Brehm)

Das Bild der pilgernden Gottesmutter wurde auf dem Prozessionsweg zum Urheiligtum mitgetragen (Foto: Brehm)

Dechant Thomas Hüsch, Koblenz, predigt in der Pilgerkirche in Vallendar-Schönstatt (Foto: Brehm)

Pfarrer Hüsch verband das Tagesevangelium „Kommt und seht“ mit dem Gedanken vom Blick, auf den es ankommt. Die Jünger wollten wissen, „wo wohnst du, Rabbi?“ Sie wollten einen Blick riskieren, um diesen Jesus besser kennen zu lernen. Und er, Jesus lädt sie ein, um ihnen die Augen zu öffnen, „lädt uns alle ein, nicht im Oberflächlichen stehen zu bleiben, sondern tiefer zu gehen.“ Hüsch erzählte die Geschichte eines Jungen, der einem Bildhauer interessiert zuschaut, als er mit Hammer und Meißel einen Steinblock zu bearbeiten beginnt. Als er eine Woche später ins Atelier kommt, ist aus dem Marmorblock ein Löwe geworden. „Woher wussten Sie“, fragt der Junge den Bildhauer, „dass ein Löwe im Marmor steckte?“ „Bildhauer schauen tiefer“, so Hüsch, „sehen den Kern, das innere Wesen.“ Wir Menschen müssten uns den Staub des Alltags und der Oberflächlichkeit aus den Augen reiben, um in der hässlichen Raupe, den Schmetterling, im Ei den Adler und Gott in unserer Welt zu erkennen, so Hüsch.

Abschluss der "10 Minuten an der Krippe" am Bündnisfeuer

Sicher hätten die 10 Minuten an der Krippe, so zeigte sich Hüsch überzeugt, vielen Menschen den Blick auf diesen nahen Gott etwas geöffnet. Darin läge die Faszination dieser Aktion. Maria habe sich diesen tiefen Blick bewahrt, sie habe den Löwen im Marmor, die Schönheit der Gegenwart Gottes erkannt. „Gott ist hier bei uns. Ich muss nur meine Augen öffnen und tiefer blicken.“ Die Erneuerung des Liebesbündnisses an diesem Tag sei eine Einladung, sich dem Beistand und der Hilfe der Gottesmutter anzuvertrauen, und sich dadurch diesen tiefergehenden Blick schenken zu lassen. Im Bündnis mit Maria sei es allen allen äußeren Einflüssen zum Trotz möglich, immer wieder die Schönheit des Glaubens zu entdecken. Er schloss: „So wollen wir die Gottesmutter, die uns Vorbild und Wegbegleiterin ist, bitten, dass sie uns helfe, immer wieder tiefer zu blicken, das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren und Gottes Gegenwart auch in unserem Leben immer wieder neu zu erkennen.“

Auf dem bitterkalten Prozessionsweg von der Pilgerkirche zum Urheiligtum leuchteten viele Kerzenlichter warm. Dass Maria, die Frau ist, die alle Wege mitgeht, wurde u.a. dadurch deutlich, dass Vertreter der Schönstatt-Mannesjugend der Diözese Trier Maria im großen Pilgerheiligtum, von vier Fackeln umgeben, mittrugen. Nach der Liebesbündniserneuerung, bei der die Verbindung mit der ganzen internationalen Schönstattfamilie durch die Präsenz der Länderfahnen und Gebeten in mehreren Sprachen deutlich wurde, übernahm der Leitungskreis der Trierer Schönstatt-Mannesjugend ein Bild der pilgernden Gottesmutter, das nun seine monatliche Wanderung durch ihre Reihen aufnimmt. Im Bündnisfeuer, das dankenswerter Weise wieder von Marienbruder Franz Vogel fachmännisch angeheizt wurde, wurden die Sterne aus aller Welt und die darauf notierten Anliegen der Menschen verbrannt.

In einem lodernden Bündnisfeuer wurden tausende von Sternen mit Namen und Anliegen von Menschen aus aller Welt verbrannt (Foto: Brehm)

In einem lodernden Bündnisfeuer wurden tausende von Sternen mit Namen und Anliegen von Menschen aus aller Welt verbrannt (Foto: Brehm)


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