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17. Oktober 2014 | 2014 | 

Die Genderideologie und das Menschenbild P. Kentenichs


Ana und Lorenzo Garcia Samartino (Foto: MD)

Ana und Prof. Lorenzo Garcia Samartino, Argentinien (Foto: MD)

MD. Ein Schreckgespenst geistert immer wieder durch die Medien und die gesellschaftliche Diskussion: das Wort „Gender“. Viele können sich nichts darunter vorstellen oder haben diffuse Ideen – entsprechend stark besetzt war der Zuhörerraum in der Aula der Marienschule, wo das Forum „Die Genderideologie und das Menschenbild P. Kentenichs“ Klarheit schaffen wollte.

Moderator Dr. Luís Jensen, Chile, Gabriele Kuby, Deutschland, Soziologin, Sr. Dr. M. Elena Lugo, Argentinien, Philosophin, Bioethikerin (Foto: MD)

v.l.n.r: Moderator Dr. Luís Jensen, Chile, Gabriele Kuby, Deutschland, Soziologin, Sr. Dr. M. Elena Lugo, Argentinien, Philosophin, Bioethikerin (Foto: MD)

Autorin Gabriele Kuby hat sich mit diversen Büchern bereits einen Namen erschrieben; auch in Schönstatt formulierte sie messerscharf ihre Thesen: Die Familie steht unter massivem Beschuss durch die Genderideologie, die den Unterschied zwischen Mann und Frau aufheben will. So wird laut Kuby die Identität von Mann und Frau destabilisiert, die Heterosexualität werde untergraben, der sexuelle Akt werde von der Fruchtbarkeit getrennt, und jede Form von Sexualität solle gesellschaftlich anerkannt werden. Kuby warf den Blick auf diverse Strömungen, beispielsweise die Idee, eine fließende Identität von Mann und Frau herzustellen – je nach Gefühlslage. Das Geschlecht solle nicht mehr abhängig von der Biologie, sondern von der Gefühlslage sein. „Sie sehen: Die Fronten sind geklärt“, gab sich Gabriele Kuby kämpferisch.

Sr. Elena Lugo, Bioethikerin aus Argentinien, erinnerte an das Wort Pater Kentenichs, dass alles, was der Mensch sich ausdenkt und erforscht, in den großen Plan Gottes eingefügt werden soll. Die Bioethik will, so Lugo, interdisziplinär arbeiten und verschiedene Wissenschaften vereinen. Stets soll dabei der Mensch im Mittelpunkt stehen. „Es gibt grundlegende Werte, die zeitunabhängig sind“, so Lugo. „Jede Person hat in sich selbst einen Wert, der Mensch ist nicht nur kulturelles Konstrukt, und das menschliche Leben ist mehr als reines Überleben und reine Evolution.“ Sie trete für die Harmonie zwischen Wissenschaft und Werten ein.

Ana und Lorenzo Garcia Samartino, Biologen und Psychiater aus Argentinien, blickten auf die Bedeutung von Väterlichkeit. Der liebende Blick des Vaters, die Barmherzigkeit des Vaters – all dies solle vom Vater auf das Kind übertragen werden. „Das Kind macht den Mann zum Vater“, sagte Ana Samartino, „wenn ein Kind Papa sagt, erweckt das im Mann unglaubliche Kräfte. Der Mann bekommt eine neue Natur – er ist Vater.“

Moderator Patricio Ventura aus Chile stellte die entscheidende Frage: „Wie können wir Schönstätter Impulse setzen?“ Lorenzo Samartino setzte ganz auf das Leben als Vorbild: „Wir müssen unser eigenes Herz ändern, wir müssen lieben – dann sind wir Beispiel und Modell durch unser Verhalten“, sagte er. „Die Welt ist der Worte müde geworden, die Welt muss uns als liebende Ehepaare erleben. Das Leben ist das Evangelium des 21. Jahrhunderts.“

Sr. Elena Lugo wollte dies nicht ganz so stehen lassen – es gebe auch Situationen, in denen das Wort wichtig sei, sagte sie. „Ich schlage vor, auch bei einer Haltung, die wir als falsch ansehen, zu fragen, was dahintersteckt. Es gibt immer Teilwahrheiten, die es wert sind, geschätzt zu werden.“ Nur so sei ein Dialog möglich. „Entdecken Sie die edle Motivation im Hintergrund und bauen Sie das Gespräch darauf auf“, sagte Sr. Lugo.


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