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18. Dezember 2009 | Deutschland | 

Schönstatt-Bewegung Frauen und Mütter im Bistum Münster trauert um Weihbischof Dr. Josef Voß


Weihbischof Dr. Josef Voß beim Mutter-/Elternsegen im Mai 2009 - Foto: Helmichmkf. Am 10. Mai - Muttertag - hat er noch den Mutter-/Elternsegen im Paulusdom zu Münster gespendet. Am 16. Dezember verstarb er in Münster: Weihbischof Dr. Josef Voß, der beim ersten Mutter-/Elternsegen im Dom zu Münster kurzfristig für den erkrankten Bischof Lettmann eingesprungen war und es sich seitdem nie mehr nehmen ließ, mit dabei zu sein.

 

Sein bischöflicher Wahlspruch lautete: "Er aber, der durch die Macht, die in uns wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als wir erbitten oder uns ausdenken können, er werde verherrlicht durch die Kirche und durch Christus Jesus, in allen Generationen, für ewige Zeiten. Amen." (Eph 3,20f.).

Würdigung durch Erzbischof Dr. Robert Zollitsch

„Sowohl innerhalb der Kirche als auch in der Gesellschaft hat sich Weihbischof Voß für ein gelingendes Zusammenleben von Einheimischen und Zuwanderern engagiert. Der Satz „Das Gesetz ist für den Menschen da und nicht der Mensch für das Gesetz" prägte sein Eintreten für einen menschlichen Umgang mit Asylbewerbern und Flüchtlingen. Vertreter von Politik und Verwaltung auf allen Ebenen schätzten ihn als hochkompetenten und vertrauenswürdigen Gesprächspartner. Diese Wertschätzung kam auch durch seine Berufung in die „Unabhängige Kommission Zuwanderung", der so genannten „Süßmuth-Kommission", zum Ausdruck (2000/2001). Dort konnte er für die Kirche wesentlich zu einem Perspektivenwechsel in der politischen und gesellschaftlichen Debatte um Migration und Integration beitragen, die in der Verabschiedung des Zuwanderungsgesetzes mündete.

Unter der maßgeblichen Beteiligung von Weihbischof Voß entstanden wegweisende Texte, die sowohl die politische und gesellschaftliche Positionierung als auch das pastorale und diakonische Handeln der Kirche prägen: das gemeinsame Wort der Kirchen zu den Herausforderungen durch Migration und Flucht „...und der Fremdling, der in deinen Toren ist." (1997); „Leben in der Illegalität in Deutschland - eine humanitäre und pastorale Herausforderung" (2001); „Eine Kirche in vielen Sprachen und Völkern" (2003) und das Wort der deutschen Bischöfe zur Integration von Migranten „Integration fördern - Zusammenleben gestalten" (2004).

In den letzten Jahren lag ein Anliegen dem Verstorbenen besonders am Herzen: der ethisch verantwortbare Umgang mit Menschen in der Illegalität. 2004 wurde auf seine Initiative das „Katholische Forum Leben in der Illegalität" gegründet, dessen Vorsitz er, bis an die Grenze seiner physischen Kräfte, zusätzlich zu seinen anderen Aufgaben übernahm. In den letzten Wochen und Monaten durften wir dankbar zur Kenntnis nehmen, dass dieser Einsatz Früchte trägt und die Lebenssituation der Betroffenen, etwa im Bereich der Gesundheitsversorgung, sich wesentlich verbessert", schreibt Erzbischof Dr. Robert Zollitsch zum Tod von Weihbischof Voß.

Jede Mutter, jede Familie sprach er persönlich an

Es war vielleicht dieses Gespür für die Schwächsten und Hilflosesten, das ihn den Mutter-/Elternsegen so von ganzem Herzen verstehen und unterstützen ließ. Elisabeth Helmich, Diözesanträgerin der Schönstatt-Gemeinschaft Frauen und Mütter, schreibt in ihrem Kondolenzbrief an Bischof Genn: „tief betroffen sind wir von der Nachricht, dass unser hoch verehrter Herr Weihbischof Dr. Voß nach seiner schweren Krankheit verstorben ist.

Zu Weihbischof Voß empfinden wir eine große Dankbarkeit! Er übernahm im Febr. 2006 ganz unkompliziert und wohlwollend die erste Mutter- /Elternsegensfeier im Dom, weil Bischof Dr. Lettmann plötzlich erkrankte. Danach war er bei jeder Segensfeier dabei und man spürte, dass es für ihn eine echte Freude war. Jede Mutter, jede Familie sprach er persönlich an und sie fühlten sich von ihm angenommen und geachtet.

Dies ist allerdings nur ein Bruchteil seiner unendlich vielen Verdienste, die er sich in seiner bescheidenen und wohlwollenden Art erworben hat.

Nun ist Weihbischof Dr. Voß „nach Hause" gegangen. Wir sind sicher, dass unser guter Gott ihn schon längst liebevoll empfangen hat und er jetzt im Himmel ein wunderbares Weihnachtsfest feiern wird. Gönnen wir ihm das Gloria ohne Ende.

Wir denken gerne an Weihbischof Dr. Voß zurück und freuen uns, dass wir ihn kennen lernen durften. Im Gebet bleiben wir mit ihm verbunden."

Weihbischof Dr. Josef Voß Beim Mutter-/Elternsegen 2008


Kondolenzbuch des Bistums Münster: http://kirchensite.de/fragen-glauben/kondolenz/

 

 


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