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20. Februar 2014 | Deutschland | 

Die MTA auf der Königstraße in Stuttgart


Präsentation der Schönstatt-Bewegung im Haus der Katholischen Kirche in Stuttgart (Foto: Doll)

Präsentation der Schönstatt-Bewegung im Haus der Katholischen Kirche in Stuttgart (Foto: Doll)

Anita Doll. Ja wirklich, acht Tage – vom 13. bis 20.Januar 2014 – konnte man von der Königstraße in Stuttgart aus durch ein Schaufenster hindurch, vorbei an Kaffee trinkenden Passanten, auf das MTA-Bild blicken. Zehntausend Menschen schlendern pro Stunde an dieser Stelle vorbei. Von morgens 9.00 Uhr bis 19.00 Uhr kehrten in dieser Woche viele davon ins Haus der katholischen Kirche ein. Hier, im Zentrum der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg, hatte die Stuttgarter Schönstattfamilie anlässlich des Hunterjahrjubiläums zu einer Präsentation eingeladen mit dem Motto „Den Menschen nahe – mit Gott leben“.

Bischof Fürst bei der Eröffnung der Präsentation aus Anlass der Hundertjahrfeier der Schönstattbewegung (Foto: Lutz)

Bischof Fürst bei der Eröffnung der Präsentation aus Anlass der Hundertjahrfeier der Schönstattbewegung (Foto: Lutz)

Die Schönstatt-Bewegung ist „kraftvoll und lebendig“

Dass sich zweihundert Personen schon einfinden zur Eröffnungsfeier, damit hatten die Initiatoren aus der Stuttgarter Schönstattfamilie nicht gerechnet. Von München bis Heilbronn, von der Alb und vom Schwarzwald waren Menschen nach Stuttgart gekommen. Zwei Musikerinnen umrahmten den Festakt. Initiativen aus der Schönstattbewegung wurden vorgestellt: Fackellauf der Jugend, Familienarbeit, Mutter-/Eltern-Segen, Spurensuche.

Bischof Dr. Gebhard Fürst zeigte sich sehr beeindruckt von den Darstellungen. In seinem Impulswort beglückwünschte er die Schönstatt-Bewegung die auch nach hundert Jahren „nichts an Elan und Lebendigkeit eingebüßt“ habe. „Im Gegenteil“, so der Bischof, „sie ist kraftvoll und lebendig. Die Be-Geisterung von Gott ist in ihrer Gemeinschaft spürbar. Ihre Begeisterung springt über und entzündet – damals wie heute – viele tausend Menschen weltweit.“

Jugendliche präsentieren das pastorale Projekt "Spurensuche" (Foto: Lutz)

Jugendliche präsentieren das pastorale Projekt "Spurensuche" (Foto: Lutz)

Begeisterte Schönstätter im Publikum (Foto: Lutz)

Begeisterte Schönstätter im Publikum (Foto: Lutz)

Viele Besucher und gute Gespräche im Rahmen der Präsentation (Foto: Lutz)

Viele Besucher und gute Gespräche im Rahmen der Präsentation (Foto: Lutz)

Stuttgart sei für die Präsentation gewählt worden, erläuterte der Bischof, weil hierher bereits Anfang der 20er Jahre die erste Vortragsreise des Gründers führte, „um über den missionarischen Grundauftrag der Kirche zu referieren. Auch auf seiner letzten Reise, kurz vor seinem Tod, machte er noch einmal Station im Stuttgarter Hauptbahnhof.“ Fürst blickte auf die Entwicklung, die Grundgedanken und Ideale der Schönstattbewegung, sprach in Anknüpfung an das Gründerwort „Wir sollten mit dem lieben Gott reden, wie uns der Schnabel gewachsen ist.“ von der „schlichten Direktheit der Gottesbeziehung des Gründers“ und charakterisierte ihn als „Pionier der Laienarbeit“. Aus seinen Worten sprach auch deutlich die Hoffnung, dass die Schönstattbewegung als Gemeinschaft der Glaubenden ihren Beitrag zu einem gelingenden Leben und Zusammenleben in der Familie leistet. „Tragen Sie Ihre Be-Geisterung von dem sich uns in Liebe zuwendenden Gott in die Welt!“, rief er im Schlusswort den Versammelten zu.

Be-Geisterung weitertragen

Das wurde in den Tagen bis zum 20. Januar buchstäblich umgesetzt. Zwanzig Personen aus der Schönstattbewegung standen als Ansprechpersonen bereit, stundenweise vor Ort zu sein. Gut zwanzig intensive Gespräche fanden täglich statt. Viele informierten sich durch die „Erklär-mir-Schönstatt“-Karten. Das MTA-Bild im Scheckkartenformat mit dem Aufdruck: „... und du bist dabei“, wurden gerne mitgenommen. Ebenso die Broschüre „Was ist Schönstatt“ in verschiedenen Sprachen. Über die Pressemappe mit dem Foto des Gründers Josef Kentenich, aufgenommen im Stuttgarter Atelier Hostrup-Zehnder, kam man mit manchen Passanten ins Gespräch, denn: „Da war ich schon als Kind beim Fotograf.“ Über Fragen wie „Wieso war Pater Kentenich in Dachau?“ und „Warum wurde er von der Kirche ins Exil geschickt?“ ergaben sich gute Gespräche über Themen wie zum Beispiel „innere Freiheit“, „Vorsehungsglaube“.

Zwei Frauen aus Chile freuten sich sehr, hier in Stuttgart Schönstatt zu begegnen, denn in ihrer Heimat „gibt es das überall“. Am dritten Tag kam eine Frau ein zweites Mal herein und bedankte sich. Eine Marienschwester hatte sich mit ihr so herzlich und intensiv unterhalten, wie sie es schon lange nicht mehr erlebt hatte.

Anziehungspunkt und Attraktion: der Krug (Foto: Doll)

Anziehungspunkt und Attraktion: der Krug (Foto: Doll)

Was denn „Schnabel“ heiße, fragte ein Mann aus Eritea. Er kenne die deutsche Sprache ganz gut, aber dieses Wort sage ihm nichts. Die Erklärung dass das in der Schwäbischen Umgangssprache „Mund“ heißt, half ihm schon weiter. Mit der weiter erläuternden Übersetzung „spontan beten“ war dann alles klar. Das sei gut: Spontan beten, das sei wichtig, meinte der Eriträer.

Der Krug – die Attraktion

Die große Attraktion der Präsentation war der Krug mit den Krugzetteln. Ein Mann äußerte zunächst seine Zweifel, ob das sein darf – Weihe an Maria – man könne sich doch nur Jesus weihen. Er schrieb dann auf einen Krugzettel, seine Mutter habe viel Lebenshilfe von Schönstatt erhalten, er möchte auch so glauben können. Nach mehr als einem halbstündigen Gespräch, war eine Frau, die jahrelang Gott „umsonst um Hilfe angebettelt“ hatte, doch bereit ihr Anliegen aufzuschreiben. Das Versprechen der Gesprächspartnerin, für sie zu bitten, wenn sie es selbst nicht könne, hatte sie total erstaunt und zum Schreiben animiert.

Beim Regiotag der Stuttgarter Schönstattfamilie im Schönstattzentrum Stuttgart-Freiberg am darauffolgenden Sonntag wurden diese Krugzettel im Beisein und unter dem Gebet der neunzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Bündnisfeuer verbrannt.

Begeisterte Echo's meinen, die Präsentation sollte auf der Königstraße in Stuttgart jährlich wiederholt werden.


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