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17. Juni 2013 | Deutschland | 

Es muss nicht immer der Camino sein


Auf dem Schönstatt-Pilgerweg von Borken nach Vallendar-Schönstatt (Foto: Schulte)

Auf dem Schönstatt-Pilgerweg von Borken nach Vallendar-Schönstatt (Foto: Schulte)

Hbre. Ein Pilgerweg von Borken im westlichen Münsterland nach Vallendar-Schönstatt, vom Schönstatt-Heiligtum „der barmherzigen Vaterliebe“ zum Urheiligtum der internationalen Schönstatt-Bewegung, geht das? „Ja, das geht! – Es muss nicht immer der Camino sein.“, haben sich einige mutige Schönstätter aus dem Bistum Münster gedacht und sich vom 7. bis 9. Juni auf einen insgesamt ca. 200 Kilometer langen Pilgerweg begeben, den sie in mehreren Abschnitten bewältigen wollen. Lesen Sie im Folgenden einen Bericht von Heinrich Gehling über diesen ersten dreitägigen Abschnitt des Schönstatt-Pilgerweges von Borken nach Schönstatt.

Pilgern - die Seele geht zu Fuß (Foto: Gehling)

Pilgern - die Seele geht zu Fuß (Foto: Gehling)

Etappe 1 des Pilgerweges von Borken nach Schönstatt

Heinrich Gehling. Am Sonntagnachmittag kehrte die Pilgergruppe nach drei Tagen Pilgerweg frohgestimmt und wohlbehalten nach Borken zurück. Das Kapellchenglöckchen läutete und begrüßte durch sein Läuten die Heimkehrer, die von den Schwestern und von den Gästen des Hauses herzlich empfangen wurden. Drei Tage vorher waren sie von hier aus aufgebrochen. „Ist das feierlich“ meinte eine Frau beim Aufbruch, „ da bekommt man richtig Gänsehaut. Die Pilger wussten: „Wir gehen nicht alleine, wir werden im Gebet begleitet.“

Aufbruch am Heiligtum in Borken (Foto: Gehling)

Aufbruch am Heiligtum in Borken (Foto: Gehling)

Borken – Kloster Marienthal

Als Anfangsimpuls für den Pilgerweg feierte Pfarrer Andreas Hagemann mit den Teilnehmern am Herz-Jesu-Freitag die heilige Messe im Kapellchen der Borkener Schönstatt-Au. Zwei Momente prägten diese Feier. Bei der Gabenbereitung wurden die Anliegenzettel, die zuvor in den Pfarreien gesammelt wurden, nach vorne gebracht und unter das Altartuch gelegt. Es war eine Handlung, die für sich sprach. Alle und alles wird in die Wandlung von Brot und Wein hineingenommen.

Eine "Pilgerkerze" verbindet die Beter im Heiligtum in Borken mit den Pilgern, die unterwegs sind (Foto: Gehling)

Eine "Pilgerkerze" verbindet die Beter im Heiligtum in Borken mit den Pilgern, die unterwegs sind (Foto: Gehling)

Ein zweites Element war das Entzünden der Pilgerkerze welche jeweils während der einzelnen Etappen im Schönstatt-Heiligtum in Borken brennt und eine Brücke schlägt zwischen Betern und Pilgern. Danach wurde die Pilgergruppe mit großer Begeisterung auf den ersten Wegabschnitt nach Marienthal entlassen.

Karmelitische Gastfreundschaft war dort zu spüren. Der dicke Holztisch im Garten, das Glas Apfelsaft von Bruder Manfred und das Wissen „Wir sind willkommen.“ Immer wieder klingelte es an der Haustüre. Die Gastfamilien holten „ihre“ Pilger ab.

Kloster Marienthal - Kirchhellen

Am Samstagmorgen bot die Klosterkirche in Marienthal eine ganz besondere Atmosphäre für den Abschiedsgottesdienst von dieser Gemeinde und für den Aufbruch nach Kirchhellen. Kurz bevor es losging wurde die Pilgergruppe in die kleine Zelle geführt, in die Karl Leisner sich öfters zurückzog, wenn er in Marienthal war. In Kirchhellen, dem Zielort des zweiten Tages, bereitete sich die Pfarrgemeinde auf die Feldprozession am Sonntagmorgen vor.


Malerei in der Zelle Karl Leisners in Marienthal (Foto: Schulte)

Malerei in der Zelle Karl Leisners in Marienthal (Foto: Schulte)

Gemeinsam lassen sich Grenzen überwinden (Foto: Schulte)

Gemeinsam lassen sich Grenzen überwinden (Foto: Schulte)

Kirchhellen - Bottrop

Zusammen mit den Fahnenträgern der Prozession zogen auch zwei Pilger mit Stab und Rucksack ein. Als Dankeschön für die herzliche Aufnahme in der Gemeinde überreichte Pfarrer Hagemann eine Kerze mit dem Symbol zum Jahr des Glaubens, die nun in der Kirche brennen wird und eine leuchtende Spur auf dem Pilgerweg hin nach Schönstatt hinterlässt. Gegen Nachmittag war das erste Etappenziel, Bottrop, erreicht.

Gehen „für“ hilft Grenzen überwinden

„Wenn ich dachte, es geht nicht mehr, nahm ich auch schon mal mein Anliegen ganz bewusst in die Hand“ meinte Frau Bärbel O. „Ich bin wirklich an meine Grenzen gekommen, das hätte ich nicht gedacht,“ sagte jemand anders. Wir haben ein Lied nach dem anderen gesungen, dann ging es wieder besser.

So mancher Tagespilger der dazu gestoßen war, hat Geschmack bekommen und freut sich auf ein Wiedersehen. Die Eindrücke, die beim Wechsel zwischen meditativer Gebets- und froher Wanderphase entstanden sind, bleiben bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in guter Erinnerung und lassen Begeisterung für die kommende 2. Etappe von Essen nach Wuppertal aufkommen. Diese findet von Dienstag, dem 06. August bis zum Freitag, dem 09. August statt.

Mehr Informationen zu den Schönstatt Pilgerwegen


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