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12. November 2009 | Deutschland | 

„ ... vor allem aber mein Herz.“


Jahreskonferenz der Schönstatt-Familien-BewegungSr. Mariatheres Weinberg. Familien aus ganz Deutschland trafen sich zur Jahreskonferenz in Schönstatt - im November 2009. Was sie mitnehmen, ist eine auf den ersten Blick überraschende Jahresparole: „Vor allem aber mein Herz" - 27. Oktober 1912 - J.Kentenich.

 

 

Beim Schlussgottesdienst - Foto: KröperWie sie darauf gekommen sind? Nach zwei Tagen intensiven Sammelns für die Jahresarbeit, im Schauen auf das, was in Schönstatt und in der Familienbewegung im Augenblick lebt und bewegt, fragen sie sich: Wo liegt in all dem die Spur Gottes für uns? Sie glauben zu erkennen: Die größte Not der Menschen in unserer Zeit ist die Beziehungsfrage. Beziehungen sind nicht tragfähig, zerbrechen. Angst behindert das Eingehen von Bindungen.

Wie bringen wir das nur in ein Wort?

Und sie entdecken neu das Liebesbündnis als eine Art „Klammer" für alles - das Liebesbündnis, nicht als Privileg auf Grund einer Vorleistung, sondern als Geschenk auf dem Weg.

Das Liebesbündnis, aus dem in Schönstatt alles geworden ist, das wir uns in dieser geschichtlichen Stunde noch einmal ganz neu erobern, ist die Chance für den Menschen heute, in geglückte Beziehungen hineinzuwachsen. Maria bietet im Heiligtum den Menschen ihre Nähe an und in ihr die Nähe Gottes. Maria bietet den Menschen ihre Nähe an durch uns. Deshalb gilt nach wie vor:

In Familie - in Beziehung - investieren. Unsere eigenen Beziehungen werden im Heiligtum - im Hausheiligtum - heil. An diesem Heil sollen viele Menschen teilhaben.

Und dann fragen sich die Verantwortlichen der Familienbewegung: Wie bringen wir das nur in ein Wort!?

Auf einmal steht ein Wort im Raum

Ein wenig zäh läuft er an, der Suchprozess. Da meldet sich ganz leise ein Wort: „... vor allem aber mein Herz." Es scheint kaum eine Chance zu haben.

Doch auf einmal steht es mitten im Raum, gewinnt die Herzen der Frauen und Männer für sich.

„ ... vor allem aber mein Herz." Wir können viel tun, wir müssen viel tun - doch wenn wir nicht vor allem und zuerst uns selbst, unser Herz geben, dienen, dann erreichen wir nichts.

„ ... vor allem aber mein Herz." Es ist ein Wort Pater Kentenichs. Es schließt uns sein Leben auf, zeigt uns seine Weise, mit den Menschen umzugehen. Von ihm soll etwas auf uns übergehen.

Denn sich selber und sein Herz zu schenken ist der einzige Weg, auf dem wir Menschen wirklich erreichen, ganz gleich wo und wie sie leben.

Liebesbündnis als Weg

Erste Interpretationen erschließen das Wort vom Herzen Jesu her: Er hat sich selbst uns ganz geschenkt, bis aus seiner Herzwunde am Kreuz die Erlösungsgnade floss. In ihm finden wir das Herz seiner Mutter, finden wir Pater Kentenich, der in diesen beiden heiligsten Herzen zu Hause war. Dieses lebendige Ineinander der Herzen ist ein starker Impuls für uns „ ... vor allem aber mein Herz" zu verbinden mit Jesus Christus, mit Maria im Liebesbündnis, mit unserem Vater und Gründer - gleichzeitig aber auch „ ... vor allem aber mein Herz" den Menschen zuzuwenden, so zu spüren, was sie brauchen, um sie mitzunehmen auf diesem Weg.

Später sagt jemand: Wir haben ein Wort gesucht, aber wir haben es nicht gefunden. Es wurde uns geschenkt.

Es ist die Antwort auf alle Fragen und der konkrete Weg, Menschen das Liebesbündnis zu erschließen.

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