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2. Juni 2012 | Deutschland | 

Religion in der Moderne


Kongress "Wohin ist Gott"

Erster Referent am Mittwoch war Prof. Dr. Ludger Honnefelder, Bonn/Berlin, regte in seinem Vortrag unter dem Thema Religion in der Moderne an, nach den tieferen Gründen für die Erosion der Religion im Prozess der Moderne zu fragen.

Prof. Dr. Ludger Honnefelder, Bonn/Berlin (Foto: H. Grabowska)

Prof. Dr. Ludger Honnefelder, Bonn/Berlin (Foto: H. Grabowska)

Es folgten anregende Denkgänge, in denen es um die Wiederentdeckung der Religion in der modernen Philosophie ging (exemplarisch William James und Ludwig Wittgenstein), um die theologische Deutung der Religion in Neuzeit und Moderne (Friedrich Schleiermacher und Karl Rahner) sowie um Religion als Dimension der Selbstverständigung des modernen Subjektes – hier kam wiederum Charles Taylor mit seinem Werk Ein säkulares Zeitalter zur Sprache. Jürgen Habermas und sein Rückbezug auf Immanuel Kant diente schließlich dazu, die wiederentdeckte Funktion der Religion zu skizzieren.

Als Fazit stand am Ende dieser Überlegungen: Die menschliche Vernunft wird in der Moderne vor sich selbst gebracht, und zwar durchaus mit Hilfe des Glaubens. Zugleich gehört zur säkularen Vernunft die Möglichkeit, auf das Punktuelle zurückzufallen. Dann sind nur noch die Substitute von Sinn und Fülle zu finden. Hier wäre die Stelle, wo die säkulare Vernunft der Kritik auszusetzen und für die Religion in ihrer Fülle geöffnet werden müsste.

Zusammenfassung: Dr. Nurit Stosiek

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