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4. November 2009 | Deutschland | 

Erster „Tag zu zweit“ im Schönstattzentrum Essen-Kray


Ein Lichtglas für jedes PaarSchw. M. Sophia Brüning. Hand in Hand, so empfängt jedes der 17 Ehepaare den Segen. Die Stola, die Pater Busse dabei um die Hände des Paares legt - wie der Priester am Hochzeitstag - ist ein tiefes Symbol: Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen ... Die frohen Gesichter verraten, dass die Investition in diesen Tag sich gelohnt hat. „Der Tag zu zweit findet doch sicher nächstes Jahr wieder statt, wissen Sie schon wann?" Die Initiatoren wissen noch nicht wann, weil dieses Pilotprojekt im Bistum Essen erst seinen Stapellauf bestehen sollte - aber jetzt bestanden hat. Der Terminkalender 2010 kann gezückt werden ...

Eigenes Programm für die KinderDer „Tag zu zweit" beginnt - wider den Wetterbericht - mit Sonne. Und genau das können die Veranstalter gebrauchen, wo doch außer 17 Paaren auch 10 Kinder angemeldet sind. Ab 13 Uhr treffen die Ehepaare ein und nach und nach füllt sich die Eingangshalle, in der alle zu einem Stehkaffee eingeladen sind.

Die Jungen sieht man schon bald draußen toben. Zum Glück hatte sich der Diözesanführer der SMJ Paderborn zur „Nachbarschaftshilfe" in Essen entschlossen. Zusammen mit den beiden Schönstattmüttern, die sich ebenfalls für die Kinderbetreuung bereit erklärt und einiges vorbereitet hatten, ist die „lebhafte Bande" in guten Händen. Die Jungen haben ein eigenes Programm.

In die Ehe investieren

Ehepaar Callegari führt durch den TagEhepaar Callegari, Absolventenehepaar der Akademie für Ehe und Familie, führen durch den Tag. In der Vorstellrunde zeigt sich, dass es zu jedem Zeitpunkt wichtig ist, in die Ehe zu investieren: Es sind Paare vertreten, die noch mitten im Aufbau der Familie und der Existenz stehen, bis hin zu einem Ehepaar, das schon 50 Jahre glücklich miteinander verheiratet ist.

Pater Elmar Busse stellt in seinem Vortrag einige Herausforderungen für die Beziehung dar. Durch die anschaulichen Beispiele erhielt z.B. das berühmte Kommunikationsquadrat von Friedemann Schulz von Thun einen konkreten Sitz im Leben der Ehe. Manchmal nicken die Zuhörerinnen vorsichtig - aber fast einheitlich, manchmal lehnt „Mann" sich verstanden zurück. Am Ende steht die Einladung, sich wöchentlich eine gute Stunde für das Ehepaargespräch zu reservieren. Die Schönstatt-Familienbewegung macht mit diesem Brauch, den Pater Kentenich Ehepaaren sehr ans Herz gelegt hat, gute Erfahrungen.

Einfache Fragen führen in die wesentlichen Themen der Beziehung:

  • Der Blick zurück: Was haben wir erlebt?
  • Der Blick nach vorn, wobei es nicht um anstehende Termine gehen soll, sondern um die Sehnsucht: Was machen wir aus unserer Ehe? Welche Träume haben wir - für die nächste Zeit oder überhaupt?
  • Der Blick nach oben, der zum Dank auf das Zurückliegende werden kann und zur Bitte für den Weg, der vor uns liegt.

Blick in die Runde der TeilnehmerBis solche Ehegespräche regelmäßig gelingen, sollen die Paare sich auf eine Einübungszeit von drei Jahren einstellen, denn Rückschläge kommen, aber sie werden auch überwunden, wenn man dran bleibt: Es lohnt sich!

Wir beide - ein Team

Nach der anschließenden Kaffeepause geben Angelika und Ulrich Callegari in einem Statement Anteil an ihren Erfahrungen: Wir beide - ein Team.

Sie ermuntern, die Unterschiede von Mann und Frau bewusst wahrzunehmen und sich neu an den Stärken des Partners zu freuen. Wenn beide ihre Fähigkeiten und spezifischen Eigenschaften in die Ehe einbringen, werden sie als Team unschlagbar.

Mit einer praktischen Anregung entlassen sie die Paare in die wichtigste Zeit des Tages, in die „Zeit zu zweit". Alle bekommen ein rotes Herzblatt, das auf den Rücken geklebt wird. Darauf kann jedes Paar gegenseitig aufschreiben: „In welchen Situationen schätze ich eine besondere Stärke an dir?"

In den Gesprächsecken, die liebevoll mit herbstlicher Deko, einem brennenden Licht, zwei Gläsern und einer Flasche Mineralwasser gerichtet sind, sind bald darauf die Paare in den Austausch vertieft. Manche ziehen einen gemeinsamen Spaziergang an der frischen Luft vor.

Segen für die Paare und ihre Kinder„Ich muss zu Hause noch einmal in Ruhe lesen, was mir mein Mann aufgeschrieben hat. Das ist wirklich echt schön!". „Mein Mann fragt die Kinder, wenn sie vom Studium mal zu Hause sind: Erzähl mal, was gerade dran ist - und dann fachsimpelt er mit. Meine Fragen sind: Hast Du auch alles, brauchst du noch was, kann ich dir noch was kochen ... Ich glaube, beide Aspekte sind für unsere Kinder wichtig." „Mein Mann hat einen Blick für das Praktische." „Und meine Frau hat einen Sinn für das, was ein Haus wohnlich und gemütlich macht."

Die vielen guten Gedanken und Impulse münden nun ein in die kurze Abschluss-Meditation in der angrenzenden Hauskapelle und dem Segen für die Paare und ihre Kinder.

Ein Licht für jedes Paar

Ein Lichtglas mit dem Symbol des Tandems ist für jedes Ehepaar eine Erinnerung an den Tag, verbunden mit der Bitte, dass der Segen Gottes mit ihnen geht. Diese brennenden Lichtgläser holen die Ehepaare sichn in der Schönstattkapelle ab und aus dankbarem Herzen wird das Magnificat geschmettert.

Miteinander wachsen - als Ehepaar, aber auch als Veranstalter, als Apostolatsteam!

Auch das war eine gute und Mut machende Erfahrung: Wenn Kräfte zusammengelegt werden, dann ist so ein Tag möglich. Vor zwei Jahren fing es an: Langsam wurden die Fäden geknüpft, von der Schönstattbewegung Frauen und Mütter zur Schönstattfamilienbewegung, zum Absolventenehepaar der Akademie für Ehe und Familie. Zentrale und diözesane Verantwortliche arbeiteten zusammen. Sie trafen sich dreimal zur Konzeption und Vorbereitung des Tages. Die SMJ (Schönstatt-Mannesjugend) stieg noch ein ..., das Schönstattzentrum stellte großzügig alle Räume - denn alle wurde gebraucht! - zur Verfügung ...

Viele Menschen beteten für diesen Tag, für die Ehepaare, die Kinder, die Verantwortlichen.

Das war Teamwork auf der Erde und zwischen Himmel und Erde: Liebesbündnis konkret.

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