Nachrichten

29. April 2011 | Deutschland | 

Ein Coenaculum in unserer Mitte


Bildquellenangabe: Schw. Animata Probst, DillingenDEUTSCHLAND, mkf. Die Deutsche Bischofskonferenz hat einen Gesprächsprozess angestoßen, der die Situation der Kirche in Deutschland in den Blick nimmt und der bis zum Jahr 2014 dauern soll. In der Vorbereitung auf Pfingsten - beginnend mit dem Fest Christi Himmelfahrt - lädt die Schönstattbewegung mit einem besonderen Blick auf die Situation der Kirche in Deutschland ein zu einer intensiven Gebetszeit auf das Fest des Heiligen Geistes hin. Unter dem Motto: „Ein Coenaculum in unserer Mitte" soll für den angestoßenen Dialogprozess in der deutschen Kirche gebetet werden. Die Internetseite dazu ist jetzt online.

 

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat eine Homepage freigeschaltet, die den Dialogprozess in der katholischen Kirche in Deutschland begleiten soll. Aufgabe der Internetseite sei es, die sich im Rahmen des Dialogprozesses entwickelnden Initiativen zu vernetzen und aktuelle Informationen, Dokumente und Materialien bereitzustellen. Das teilte das ZdK am Freitag in Bonn mit. ZdK-Präsident Alois Glück erklärte dazu, der Dialogprozess sei „eine große Chance, verlorenes Vertrauen und Glaubwürdigkeit unserer Kirche zurückzugewinnen". Er rief alle katholischen Verbände und Organisationen, Räte und geistliche Gemeinschaften auf, sich am Dialogprozess zu beteiligen und dazu auch eigene Veranstaltungen durchzuführen.

Erzbischof Zollitsch: Dialog soll keine Kosmetik sein, die Unbeweglichkeit kaschiert

Erzbischof Zollitsch bekräftigte Anfang April, dass der von der Kirche angestrebte Gesprächsprozess grundsätzlich offen für alle Themen sei. „Dialog darf nicht von vorneherein auf bestimmte Themen beschränkt bleiben und auch nicht möglicherweise sensible Fragestellungen außer Acht lassen", sagte er bei einem Vortrag im Wilhelm-Böhler-Club in Bonn. Zugleich sei klar, „dass unser Dialog zwar für alle Themen offen ist, dass wir die Antworten aber auf der Grundlage der Offenbarung und der Lehre der Kirche suchen. Nur so bleiben wir in der Wahrheit unseres Glaubens und in der Gemeinschaft der Weltkirche. Dies hindert uns nicht an der verantwortlichen theologischen und spirituellen Rede über ernste Probleme, setzt uns aber im Blick auf verbindliche Beschlüsse Grenzen." Dialog bedürfe aber auch der „Kunst des rechten Hörens", unterstrich Zollitsch. Dafür sei es nötig, „Dinge aus der Perspektive des anderen zu sehen, ja ein Stück weit ‚in den Schuhen des anderen zu gehen'. Das kann zur Folge haben, eigene Positionen zu hinterfragen und sie unter Umständen auch zu verändern." Außerdem dürfe der Dialog „keine Kosmetik sein, die Unbeweglichkeit kaschiert und sich in dem Gefühl erschöpft: ‚Schön, dass wir miteinander gesprochen haben.'" Der Dialog müsse daher „ergebnisoffen, aber nicht ergebnislos" sein.

Erzbischof Zollitsch forderte weiter, die Kirche „wieder neu erkennbar und erfahrbar" zu machen „als Ort, an dem Menschen Zugang finden zu einer Wahrheit, die sie beglückt und frei macht, die sie ihr ganzes, zugleich so buntes wie auch gefährdetes Leben verstehen lässt. Menschen vertrauen der Kirche, wenn sie den Glauben tatsächlich glaubwürdig an sie heranträgt und lebt." Eine Haltung, die viel mit Maria zu tun hat ... und mit Pfingsten.

Versammeln zum gemeinsamen Hören auf Gott und aufeinander

In einem Brief vom 29. März 2011 schrieb der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, an die Schönstattbewegung in Deutschland: „Besonders dankbar bin ich für Ihre Initiative ‚Pfingstgebet für den Dialogprozess' an den Schönstattzentren und darüber hinaus. Es ist ein Hoffnungszeichen, dass Menschen sich in marianischer Haltung zum gemeinsamen Gebet, zum gemeinsamen Hören auf Gott und zum Hören aufeinander versammeln ..." Im Namen der Schönstattbewegung in Deutschland lädt P. Dr. Lothar Penners alle Gemeinden, Gemeinschaften, Gruppen und Gruppierungen in der Kirche ein, sich an diesem Pfingstgebet zu beteiligen und stellt Arbeitsmaterial für die Gestaltung zur Verfügung, das im Internet heruntergeladen oder bestellt werden kann.

Konkrete Informationen zum Pfingstgebet

Ort: an verschiedenen Schönstatt-Heiligtümern, religiösen Zentren und Gemeinden
Termine und Orte: werden im Internet veröffentlicht.
Wenn Sie ein Pfingstgebet durchführen, dann melden Sie das bitte, wenn sie möchten, an pfingstgebet@schoenstatt.de, oder telefonisch bei Herrn Heinrich Brehm/Büro des Bewegungsleiters: 0261-9638810.

Arbeitshilfe: Zur Durchführung der Gebetszeit(en) steht eine Arbeitshilfe zum Download bzw. zum Bezug bei der nachfolgenden Infoadresse zur Verfügung. Internet: www.pfingstgebet.schoenstatt.de
Info: Büro des Bewegungsleiters, Höhrer Straße 84, 56179 Vallendar, 0261-69969,
Mail: bewegungsleiter@schoenstatt.de

Zum Dialogprozess in der katholischen Kirche in Deutschland

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz: Zukunft der Kirche - Kirche für die Zukunft. Plädoyer für eine pilgernde, hörende und dienende Kirche Eröffnungsreferat der Herbst-Vollversammlung vom 20.09.2010

Vortrag beim Wilhelm-Böhler-Club in Bonn

Internetseite des ZDK zum Dialogprozess

 


Top