Jubiläum 2014

Vernetzung der Hausheiligtümer – Familiengottesdienst in der Pilgerarena

Eine unwirkliche Stimmung zu Beginn des Familiengottesdienstes am 19.10. in der Pilgerarena in Schönstatt (Foto: Kröper)

Elmar Busse. Wie dicke Streusel auf dem Streuselkuchen lagen die Tautropfen auf den Bänken der Pilgerarena am Morgen des 19.Oktober. Helfer wischten fleißig, die ersten Familien griffen zur Selbsthilfe. Kurz vor Gottesdienstbeginn waren es ca. 800 Gläubige; so nach und nach wuchs die Zahl auf gut 3.000. Die Sonne meinte es gut, schob sich über die Bäume und vertrieb die letzten Nebelschwaden.

Im Vorprogramm des Gottesdienstes führen zwei Clowns spielerisch in das Thema der Vernetzung der Hausheiligtümer ein (Foto: Kröper) Weltweit sind Familien durch ihr Hausheiligtum untereinander und mit Maria verbunden (Foto: Kröper) Predigt: Pater Marcel Mouras, geistlicher Assistent des internationalen Institutes der Familien (Foto: Kröper) Kinder haben den Zum Hausheiligtum gehören ein Kreuz, das Schönstätter Marienbild, ein Bild vom Schönstatt-Gründer Pater Josef Kentenich und der Krug (Foto: Kröper) Familien aus der ganzen Welt miteinander verbunden (Foto: Kröper)

 

Die Band Esperamor & Freunde spielten und sangen Lieder aus dem dreisprachigen Gottesdienstheft – mal besinnlich, mal flott und mitreißend. Pater Schneider, Mitglied der Leitung der Familienbewegung in Deutschland, war der Hauptzelebrant.

Kinder, die besonderen VIPs des Familiengottesdienstes

Alle Kinder wurden von Moderatoren-Ehepaar Susana Lobo und Diego Alvarez als die besonderen VIPs begrüßt. Zwei Clowns zeigten den Kindern im Vorprogramm, auf was es heute hier ankommt: einen Schatz entdecken, mit dem wir uns verbinden und der uns alle untereinander verbindet: Die Gottesmutter Maria bei uns zu Hause im Hausheiligtum.

Überhaupt waren die Kinder beim Familiengottesdienst natürlich besonders miteinbezogen. Beim Gloria tanzten sie mit Tüchern und beim Friedensgruß konnten sie ihre Freundschaftsbänder austauschen oder verknüpfen. Und es war auch kein Problem, dass einige Kinder während der Predigt mit einem Ball, den Clowns im Vorprogramm des Gottesdienstes „verloren“ hatten, vor der Leinwand ein kleines Fussballspiel begannen.

Den Gott des Lebens im Alltagsleben von Ehe und Familie entdecken

In seiner Predigt anhand des Emmaus-Evangelium, ermutigte Pater Marcel Mouras, Geistlicher Assistent im Institut der Schönstattfamilien, Chile, den Gott des Lebens im Alltagsleben von Ehe und Familie zu entdecken. Das Hausheiligtum sei die große Chance und das besondere Gnadenangebot, Hauskirche konkret werden zu lassen. Paulus spreche schon im Epheserbrief von der Kirche als Leib Christi, über die übernatürliche gnadenhafte Solidarität untereinander, für die im Laufe der Schönstatt-Geschichte immer wieder neue Ausdrucksformen und Rituale entwickelt worden waren. Für Pater Kentenich sei das eine wesentliche Säule der Schönstatt-Spiritualität. Mit seinen Überlegungen führte Moras hin zum besonderen Element dieses Gottesdienstes: der „Vernetzung der Hausheiligtümer“.

Das Hausheiligtum als Geschenk für die Kirche der Zukunft

Zur Gabenbereitung wurden die Symbole, die zu einem Hausheiligtum gehören, das Kreuz, das Schönstätter Marienbild, ein Bild vom Schönstatt-Gründer Pater Josef Kentenich und der Krug sowie lebendige Tauben als Symbol für die weltweite Vernetzung untereinander vor den Altar gebracht. Für die Verlebendigung des Glaubens in den Familien und einer vitalen Verknüpfung von Alltagserlebnissen mit dem lebendigen und allgegenwärtigen Gott hat sich das Hausheiligtum weltweit bewährt. Dieses Mittel einer erprobten Familienpastoral möchte die Schönstatt-Familienbewegung der Kirche der Zukunft zum Geschenk machen.

Ein digitales Fotoalbum von Hausheiligtümern weltweit wurde als Vorbereitung auf das Jubiläum erstellt und soll Papst Franziskus überreicht werden. Die Fotos waren fortlaufend auf der Leinwand in der Pilgerarena zu sehen. Seit dem 18. Oktober 2014 befindet sich im Heiligtum der Familie in Vallendar-Schönstatt auch ein Display, auf dem die virtuelle Vernetzung von Hunderten von Hausheiligtümern aus aller Welt und ihrer Sendungen gezeigt werden.

Ein besonderer Moment des Gottesdienstes war der Friedensgruß. Drei schneeweiße Tauben, die beim Altar standen, wurden - unter dem begeisterten Klatschen und Rufen der Teilnehmer - in den strahlend blauen Himmel auf die Reise geschickt. Es wurde damit sinnfällig deutlich, dass die Vernetzung der Hausheiligtümer von Menschen aus aller Welt auch ein Beitrag ist zur Völkerverständigung und zum Frieden auf dieser Welt ist. Zudem tauschten die Banknachbarn Ansichtskarten vom Heiligtum der Familie untereinander aus. Auf der Rückseite waren vor dem Gottesdienst die Kontaktdaten aufgeschrieben worden. So kann man über das Fest hinaus den Kontakt untereinander pflegen.

Die mitreißende und mehrsprachige Musik, Liedbeiträge von Familien und liturgische Gebete in einem guten Dutzend von Sprachen machten die Feier zu einem Erlebnis von Weltkirche im Kleinen, eine ermutigende Erfahrung am ersten Tag im zweiten Jahrhundert der Schönstatt-Bewegung.

 

Start der Esperamor & Freunde sorgten für die musikalische Gestaltung (Foto: Kröper)


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